MIT Technology Review 6/2023
S. 88
Report
Smart Home
Smarte Geräte wie autonome Staubsauger sind äußerst praktisch. Doch je mehr diese Geräte mit Sensoren wie Kameras ausgestattet werden, desto mehr sensible Daten fallen an – die immer öfter auch in die falschen Hände geraten.
Smarte Geräte wie autonome Staubsauger sind äußerst praktisch. Doch je mehr diese Geräte mit Sensoren wie Kameras ausgestattet werden, desto mehr sensible Daten fallen an – die immer öfter auch in die falschen Hände geraten.
Illustration: Matthieu Bourel

Wenn der Staubsauger uns ausspioniert

Smarte Geräte versprechen Bequemlichkeit. Doch der zusätzliche Komfort wird durch mehr Überwachung erkauft.

Eileen Guo und Wolfgang Stieler

Für Menschen wie mich – technikaffin, wenig Zeit, wenig Lust auf Hausarbeit – sind Staubsaugerroboter eine tolle Sache. „Robbie“, wie wir ihn liebevoll nennen, saugt und wischt die Wohnung fast ohne Aufsicht. Sollte sich die Maschine doch einmal unter dem Sofa verfangen, herumfliegende Kleinteile verschluckt oder sich in losen Kabeln verheddert haben, sorgt unsere eingebaute Antenne für Anthropomorphismus dafür, dass wir „den Kleinen“ schnell aus seiner „misslichen Lage“ befreien. Und nach getaner Arbeit fährt die Maschine brav in ihre Absaug- und Ladestation.

Für Sicherheitsforscher ist ein Saugroboter eine mobile Sensorplattform, die mit einem Server im Internet verbunden ist und diesem jede Menge Daten schickt: Grundrisse von Wohnungen zum Beispiel, Kamerabilder oder Punktwolken, aus denen sich Objekte in der Wohnung rekonstruieren lassen. Mit anderen Worten: ein hochinteressantes Angriffsziel.