iX 9/2022
S. 114
Wissen
Kryptografie

Post-Quanten-Kryptografie

Die US-Behörde NIST hat im Rahmen eines mehrjährigen Wettbewerbs aus ursprünglich 69 Post-Quanten-Kryptoalgorithmen vier zur Standardisierung ausgewählt. Drei davon gehören zu den Gitterverfahren, der vierte zu den hashbasierten Methoden. Die IT-Welt wird sich nun mit diesen mathematisch anspruchsvollen Methoden vertraut machen müssen.

Von Klaus Schmeh

„Können Sie auch Post-Quanten-Kryptografie?“ Diese Frage bekam wohl jeder Hersteller von Kryptoprodukten in den letzten Jahren vielfach zu hören. Die Antwort dürfte in den meisten Fällen gelautet haben: „Noch nicht, denn wir wollen erst den Post-Quanten-Wettbewerb in den USA abwarten.“

Am 5. Juli 2022 war es dann so weit: Die US-amerikanische Behörde National Institute of Standards and Technology (NIST), die etwa der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Deutschland entspricht, verkündete die ersten vier Sieger des Wettbewerbs und legte damit vier zukünftige Standards fest. Zahlreiche andere Normierungsgremien in aller Welt werden diese übernehmen. Die Hersteller von Kryptoprodukten müssen sich nun positionieren. Die Entwicklungsabteilungen sollten sich jedoch noch etwas gedulden, denn das NIST weist ausdrücklich darauf hin, dass sich bis zur Standardisierung noch Details ändern können.

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