c't 5/2023
S. 42
Aktuell
Elektromobilität und Marktregulierung

Kleinvieh macht auch Strom

Private Wallboxen für öffentliches Laden einspannen

Wallboxen und Ladesäulen verbreiten sich in Deutschland nur schleppend, was wiederum die Verbreitung von E-Autos hemmt. Dabei übersieht die Politik, dass auch Privatleute interessiert sein könnten, Wallboxen zum öffentlichen Laden anzubieten. Für mehr Ladepunkte müsste die Regierung nicht mal Fördergelder ausgeben.

Von Dušan Živadinović

Branchenbeobachter feiern, dass im Dezember 2022 insgesamt 104.325 rein elektrisch angetriebene Autos zugelassen worden sind. Und tatsächlich, das waren so viele wie noch nie zuvor in einem Monat, verglichen mit dem Januar 2022 sogar fünfmal so viele (20.892). Aber die Fördergelder für E-Autos fließen in Deutschland 2023 nur noch sehr reduziert, sodass die Zulassungszahlen jetzt einbrechen dürften.

Damit erscheint das Ziel der Bundesregierung unrealistisch, bis 2030 insgesamt 15 Millionen vollelektrische Autos auf die Straßen zu bekommen, denn bisher sind nur rund eine Million im Verkehr. Die Gründe für die lahmende Ausbreitung sind vielfältig. Außer kurzen Reichweiten und langen Ladezeiten bemängeln Interessenten immer wieder die Ladeinfrastruktur. Vor allem auf dem Land sind Ladesäulen rar gesät.

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