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E-Rezept: Abruf mit elektronischer Gesundheitskarte

Ab Sommer könnte ein neues Verfahren zum Abruf von E-Rezepten kommen. Die Gematik hat die technische Spezifikation für einen Abruf mithilfe der elektronischen Gesundheitskarte veröffentlicht. Die Zustimmung des Bundesdatenschützers und des BSI stehen noch aus.

Bislang konnten Versicherte ein elektronisches Rezept (E-Rezept) in der Apotheke nur mit einem kodierten Papierausdruck oder mit der E-Rezept-App einlösen. Als weiteres Verfahren soll künftig der Abruf vom E-Rezept-Server durch die Apotheke hinzukommen. Dazu wird die elektronische Gesundheitskarte (eGK) benötigt: Durch Übergabe der eGK erteilen Versicherte oder deren Vertreter dem Apotheker die Erlaubnis, das E-Rezept abzurufen. Die Eingabe der eGK-PIN ist dazu – anders als bei der E-Rezept-App – nicht nötig.

Nach dem Willen der Gematik soll künftig die elektronische Gesundheitskarte genügen, um E-Rezepte abzurufen.

Bild: Jens Kalaene/dpa

Das nun von der Gematik neu definierte Verfahren namens Proof of Patient Presence (PoPP) prüft zunächst, ob die eGK gültig ist, und erstellt eine Prüfziffer als Beleg dafür, dass die eGK vorlag. Anschließend kann der Apotheker alle ausgestellten und noch nicht eingelösten Rezepte vom Server abrufen. Liegt mehr als ein E-Rezept vor, muss er nachfragen, welches eingelöst werden soll, darf aber die einzelnen Medikamente nicht nennen, um kompromittierende Situationen etwa bei Verordnungen von Psychopharmaka zu vermeiden.