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Satelliten offenbaren Grundwassermangel in Europa

Aus dem Orbit berechnet ein Satellitenpaar Monat für Monat eine Schwerefeldkarte der Erde. Diese Daten belegen nun, dass viel Wasser aus Europas Böden verschwunden ist.

Im EU-Projekt Global Gravity-based Groundwater Product (G3P) ermitteln Forscher der Universität Bern, der TU Wien und zehn weiterer europäischer Partner, wie sich die Grundwasserpegel in Europa und weltweit entwickeln. Als Grundlage für ihre Berechnungen werten sie Daten der Satellitengravimetrie aus: Messsatelliten im Orbit stellen Schwerefeldkarten der Erde zusammen. Anhand dieser Daten hat ein Team der TU Graz zeigen können, dass die Grundwasserniveaus auf dem europäischen Kontinent seit der schweren Dürre 2018 konstant niedrig stehen und sich nicht erholen.

Das Satellitenpaar „Tom“ und „Jerry“ erstellt eine Schwerefeldkarte der Erde. Damit haben Forscher der TU Graz nun die Grundwasserdefizite in Europa bestimmt.

Bild: NASA / JPL-Caltech

Die Hauptrolle bei der Datenerhebung spielen die Zwillingssatelliten „Tom“ und „Jerry“, die auf 490 Kilometer Höhe in einem Abstand von etwa 200 Kilometern mit rund 30.000 Kilometer pro Stunde hintereinander herjagen. Per Laser-Interferometer messen die Satelliten exakt ihren Abstand zueinander. Wenn sich nun im Gravitationsfeld der Masse eines Bergs zum Beispiel die Geschwindigkeit des vorderen Satelliten erhöht, nimmt die Distanz kurzzeitig zu. Die Technik erkennt Änderungen von nur einem Mikrometer – ein Fünfzigstel einer Haaresbreite – und berechnet daraus jeden Monat eine Schwerefeldkarte der kompletten Erde.