c't 5/2023
S. 86
Test & Beratung
Social-Media-App

Social Media ungeschönt

Social Media bedeutet Selbstinszenierung. BeReal bricht damit, indem es dazu zwingt, Freunden einen „echten“ Einblick ins eigene Leben zu geben – zu einem Zeitpunkt, den die App vorgibt.

BeReal kommt aus Frankreich, ist seit 2020 auf dem Markt und erfreut sich seitdem vor allem unter Angehörigen der sogenannten Generation Z großer Beliebtheit, erreichte 2022 aber auch verstärkt Menschen jenseits der 25. Das Prinzip ist simpel: Einmal am Tag erhalten Nutzer eine Benachrichtigung, dass es „Zeit für BeReal“ sei. Ein BeReal ist ein Foto, aufgenommen mit Front- und Rückkamera gleichzeitig, das Nutzern einen echten Einblick in den Alltag ihrer Freunde geben soll.

Nach dem Installieren und Vergeben eines Benutzernamens muss man ein Geburtsdatum angeben, freigegeben ist BeReal ab 13 Jahren. Um Freunde finden zu können, schlägt die App vor, ihr Zugriff auf die Telefonkontakte zu geben. Empfehlenswert ist das nicht, weil die Betreiber so auch Zugriff auf Telefonnummern und Namen von Leuten bekommen, die die App nicht verwenden. Besser sucht man Freunde über ihre Nutzernamen. Aufgrund der eher privaten Natur der Postings sollen ohnehin nur Menschen aus dem engeren Umfeld auf die Freundesliste.

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