„Das Linux des Cloudsektors“
Wie cDc-Hacktivisten das Internet umkrempeln wollen
Sie prägten den Begriff Hacktivismus, erklärten Scientology den Krieg und mischten Microsoft auf: Jetzt meldet der Cult of the Dead Cow sich zurück. Veilid heißt der neueste Streich des Hackerkollektivs. Das Ziel: echte Privatsphäre im Internet – für alle. Wir haben die Macher gesprochen.
Den Cult of the Dead Cow gibt es seit 1984. In den Neunzigerjahren brachte es das Hackerkollektiv mit dem berüchtigten Remote-Administration-Tool „Back Orifice“ zu internationaler Bekanntheit. Es wurde selten zur Fernwartung genutzt, dafür umso häufiger als Trojaner-Payload. 2000 beriet ein cDc-Mitglied den damaligen Präsidenten der USA, Bill Clinton, in IT-Sicherheitsfragen. In der Zwischenzeit bis heute war es bis auf die Veröffentlichung eines kleineren Projekts namens Stunt Banana im Jahr 2019, ein Caller-ID-Spoofer, eher ruhig um den Cult.
Im August dann das Comeback: Medienwirksam kündigten Mitglieder der Gruppe ihr neuestes Projekt Veilid an. Es handelt sich dabei um ein Framework für Entwickler, das die Grundlage für eine Reihe neuer Apps bilden soll, die dezentral nutzbar sind und die Privatsphäre ihrer Nutzer respektieren. Im Gespräch mit c’t sprechen die cDc-Mitglieder Katelyn Bowden, Christien Rieux und der Präsident der Veilid-Foundation, Paul Miller, über technische Details, Herausforderungen und darüber, was sie antreibt.