c't 24/2023
S. 100
Test & Beratung
Fertige OpenDTUs

Wechselrichterwächter

Telemetriegeräte für kleine und große Balkonkraftwerke

Das Open-Source-Softwareprojekt OpenDTU kann die Ertragsdaten von Hoymiles-Mikrowechselrichtern der HM-, HMS- und HMT-Serien auslesen – ganz ohne Cloud und teure Bridges. Mittlerweile gibt es fertige Hardware dafür bei Amazon & Co. Wir testen, ob sie taugt.

Von Andrijan Möcker

Eine dank der Sonne gesunkene Stromrechnung zu sehen, ist schön. Doch so richtig Spaß macht das neue Balkonkraftwerk erst, wenn man den Sonnenertrag live beobachten kann. Viele Hersteller bauen dafür eine per Funk abgefragte Ertragsüberwachung direkt in die Mikrowechselrichter ein. Wer sich für einen Mikrowechselrichter der Firma Hoymiles entschieden hat, könnte den Eindruck gewinnen, dass dafür eine teure, „Data Transfer Unit“ oder kurz DTU genannte Bridge des Herstellers nötig sei: Kleinere Installationen deckt Hoymiles mit einem 50 Euro teuren Stick ab. Packt einen die PV-Sucht, locken die HMT- und HMS-Wechselrichterserien; die Bridge dafür kostet über 200 Euro.

Dank ehrenamtlicher Entwickler gibt es jedoch das Softwareprojekt OpenDTU als vergleichsweise günstige Alternative: Die Entwickler haben Hoymiles’ Funkprotokoll auseinandergenommen und eine herstellerunabhängige und cloudfreie Firmware gestrickt. Anfangs unterstützte OpenDTU ausschließlich die HM-Serie, mittlerweile versteht sie sich auch mit den HMT- und HMS-Serien. Gegenüber der Hersteller-Bridge kann man deshalb mit OpenDTU richtig Geld sparen. Ausgenommen ist lediglich die neue HMS-Serie mit „W“ in der Modellbezeichnung; das steht nicht für „Watt“, sondern für integriertes WLAN.

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