c't 23/2023
S. 122
Test & Beratung
Synthesizer

Druckvoller Klang

Synthesizer und MIDI-Controller Osmose

Der Synthesizer Osmose enthält ein Vier-Oktaven-Keyboard, dessen Tasten durch ihre spezielle Konstruktion neuartige Ausdrucksformen ermöglichen. Aber auch sein Innenleben hat einiges zu bieten: Der Software-Partner Haken Audio integriert über 30 Soundquellen wie Oszillatoren, Filter und Generatoren für klassischen analogen oder modernen digitalen Synthesizerklang.

Von Dr. Justus Noll

Der Osmose-Synthesizer entstand in Koproduktion: Die französische Firma Expressive E stellt das Gerät her, die Software stammt von Haken Audio in den USA. Schon auf den ersten Blick wirkt er besonders: Seine 49 Tasten haben zwar dieselbe Breite wie die eines Klaviers, fallen aber ungewöhnlich lang aus. Die weißen 15-cm-Tasten enden in einer schwarzen Verlängerung, die den Hebelweg auf insgesamt 24 Zentimeter vergrößert. Ihn nutzt Osmose aus: Beim ersten Tastendruck sinkt man bis zu einem deutlich spürbaren Haltepunkt etwa 9 Millimeter ein. Danach geht es noch einmal um etwa 5 Millimeter weiter in die Tiefe – das ist wesentlich mehr als beim herkömmlichen Aftertouch. Außerdem lassen sich die Tasten gemäß der MPE-Norm (MIDI Polyphonic Expression) einige Millimeter nach rechts und links bewegen, um die Tonhöhe exakt zu intonieren.

Die Klaviatur steckt in einem schwarzen Plastikgehäuse, dessen Oberseite aus Metall besteht. Das hochauflösende Farbdisplay ist von sechs Endlosreglern mit integriertem Druckschalter umgeben. Hinzu kommen zwei Schieberegler für Modulation und Pitchbending. Schließlich gibt es vier Tasten, um Presets zu wählen und die Oktavlage einzustellen.

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