c't 17/2023
S. 91
Wissen
Indiana Jones digital verjüngt

Frischzellenkur

Ein digital verjüngter Harrison Ford für „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“

Seit 28. Juni läuft „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ im Kino, über 40 Jahre nach dem ersten Teil der Reihe. Künstliche Intelligenz von Disney Research half, den zu Dreharbeiten schon fast 80-jährigen Schauspieler Harrison Ford weniger als halb so alt auf die Leinwand zu zaubern. Nie wirkte solch ein Effekt glaubwürdiger.

Von André Kramer

Stolze 15 Jahre sind seit dem vierten Teil der Indiana-Jones-Reihe vergangen, ganz zu schweigen von den Anfängen in den Achtzigerjahren. Der aktuell im Kino gezeigte fünfte Teil „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ soll die Reihe nun endlich beschließen. Er beginnt mit einer Einstellung, die im Jahr 1944 spielt, rund sechs Jahre nach den Ereignissen von „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“, dem dritten Teil der Reihe aus dem Jahr 1989.

Der 1942 geborene Harrison Ford war während der Dreharbeiten im Juni 2021 bereits fast 80 Jahre alt. Auf der Leinwand kämpft er aber eine knappe halbe Stunde als 35-jähriger Indy gegen die Nazis. Disney nutzte die selbst entwickelte künstliche Intelligenz FRAN (face re-aging network), um den Schauspieler digital zu verjüngen – um mehr als die Hälfte seines Alters. Forscher von Disney Research erstellten mehrere tausend synthetische Porträts und ließen sie digital altern, um damit das neuronales Netzwerk zu trainieren. FRAN kann Personen in Filmaufnahmen im Resultat sowohl verjüngen als auch altern, wenn man den Forschern glaubt, in einer Altersspanne von 18 bis über 80.

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