Haste mal ’n Token?
EU konkretisiert Pläne zum digitalen Euro
Die EU will ihre eigene Digitalwährung. Der digitale Euro soll billiger werden als bisherige Kartenzahlungen und auch offline funktionieren. Wenn alles klappt, könnte man in fünf Jahren mit ihm bezahlen.
Kommt der digitale Euro, und wenn ja, wie sollen die Menschen in der Eurozone damit bezahlen? Seit Oktober 2021 untersuchen Experten der Europäischen Zentralbank und der nationalen Zentralbanken der Euro-Staaten das Potenzial eines digitalen Euro [1]. Die Ergebnisse der Evaluation sollen zwar erst in einem halben Jahr vorliegen, doch schon jetzt hat die EU-Kommission einen Verordnungsentwurf zur Diskussionsgrundlage vorgestellt. Darin spiegelt sich die Auffassung und Prämisse, dass herkömmliche elektronische Zahlungsarten wie Karten längst nicht für alle Bezahlvorgänge taugen.
„Ein digitaler Euro könnte die Souveränität Europas bei Zahlungen stärken, den wachsenden Trend zu bargeldlosen Zahlungen unterstützen und eine programmierbare digitale Infrastruktur für innovative Finanzprodukte und -dienstleistungen bieten“, glaubt Burkhard Balz, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank. Dennoch sieht Balz den Erfolg des digitalen Euro nicht als selbstverständlich an. „Deshalb lassen wir uns Zeit, um die Vorteile zu erschließen und mögliche Risiken einzudämmen“, betonte er in einer Rede Ende Juni.