c't 17/2023
S. 160
Tipps & Tricks

Tipps & Tricks

Sie fragen – wir antworten!

Fragen richten Sie bitte an

Alle bisher in unserer Hotline veröffentlichten Tipps und Tricks finden Sie unter www.ct.de/hotline

ThinkPad bootet lahm

Mein Notebook, ein Lenovo ThinkPad Carbon X1 Gen 10, braucht ziemlich lange zum Booten. Am eigentlichen Windows-Startvorgang scheint es nicht zu liegen und im BIOS-Setup finde ich keine Optionen zur Optimierung. Gibt es Abhilfe?

Anscheinend kommt es bei vielen ThinkPads vor, dass das BIOS unnötig viel Zeit vertrödelt, bevor es den Windows-Bootloader lädt. Einen Hinweis darauf liefert der Windows-Taskmanager. Rufen Sie diesen zum Beispiel mit Strg+Umschalt+Esc auf, klicken Sie gegebenenfalls auf „Mehr Details“ und dann oben auf den Reiter „Autostart“ (Windows 10) beziehungsweise den Menüpunkt „Autostart-Apps“ (Windows 11). Oben rechts sehen Sie dann die Angabe „Letzte BIOS-Zeit“.

Die Angabe zeigt, wie lange BIOS beziehungsweise UEFI damit verbringen, Parameter zu setzen und Power-On- Selbsttests (POST) zu fahren. Erst danach übergibt die Firmware an den Windows-Bootloader. Gute Zeiten liegen unter 15 Sekunden, eines unserer Testgeräte brauchte satte 35 Sekunden.

Abhilfe brachte ein Tipp aus dem Lenovo-Support-Forum. Zunächst lädt man die Standardkonfiguration fürs BIOS-Setup, also die BIOS Setup Defaults. Dazu rufen Sie nach einem Neustart des Notebooks das BIOS-Setup auf, indem Sie mehrmals auf die Funktionstaste F1 tippen. Wenn das BIOS-Setup erscheint, laden Sie die Default-Werte mit F9 und veranlassen anschließend mit F10, dass das System die Werte speichert und neu startet. Warten Sie nun den nächsten Bootvorgang ab und fahren Sie das System dann wieder herunter.

Nun führen Sie einen sogenannten „Power Drain“ aus – einen Vorgang, den Lenovo nicht weiter erläutert, der aber anscheinend bestimmte Steuerfunktionen zurücksetzt. Dazu drücken Sie auf den Einschalttaster des Notebooks und halten ihn mindestens 30 Sekunden lang fest. Bei unserem Testgerät blinkten danach abwechselnde einige weiße Leuchtdioden in den Funktionstasten links oben auf der Tastatur für etwa 30 Sekunden.

Warten Sie das Ende des Geblinkes ab. Danach drücken Sie abermals den Einschalttaster, aber wie üblich nur kurz. Es dauert dann eine Weile, bis das Notebook startet. Nach dieser Prozedur bootete unser Testgerät tatsächlich schneller. (ciw@ct.de)

Der Task-Manager von Windows verrät unter „Letzte BIOS-Zeit“, wie lange das UEFI-BIOS ungefähr zur Initialisierung der Hardware benötigt hat (hier: 17,3 Sekunden).
Der Task-Manager von Windows verrät unter „Letzte BIOS-Zeit“, wie lange das UEFI-BIOS ungefähr zur Initialisierung der Hardware benötigt hat (hier: 17,3 Sekunden).

Windows 11: Keine Standard-App für JPEG wählbar

Auf meinem frisch installierten Windows 11 habe ich gleich meinen Lieblingsbildbetrachter installiert. Jedoch lässt er sich nicht als Standard-App für das Format JPEG auswählen, da die Erweiterung in der Liste der Windows-Einstellungen fehlt. Wie kann ich das Format hinzufügen?

Daran ist die Standard-App Microsoft Fotos schuld. Gehen Sie in die Windows-Einstellungen, wählen Sie „Apps“, anschließend „installierte Apps“ und suchen Sie in der Liste nach „Microsoft Fotos“. Dann klicken Sie auf die drei Punkte rechts vom Eintrag und danach auf „Erweiterte Optionen“. Im folgenden Dialogfenster wählen Sie „Zurücksetzen“. Danach sollten Sie die Fotos-App einmal über das Start-Menü aufrufen und wieder schließen. Jetzt müssten die Formate JPEG und PNG in der Standard-App-Liste wieder auftauchen und sich Ihrem Bildbetrachter zuweisen lassen. (rop@ct.de)

Ubuntu: Update scheitert an zu kleiner Boot-Partition

Beim Update meines Ubuntu 22.04 erhalte ich jedes Mal eine Fehlermeldung. Anscheinend ist /boot zu voll. Wie kann ich dieses nervige Problem beseitigen?

Zwei Schritte können bei Platzproblemen auf /boot helfen: Entfernen Sie zunächst nicht mehr benötigte Linux-Kernel und Header-Dateien, beispielsweise mit dem Kommandozeilenbefehl:

sudo apt autoremove

Häufig reicht das schon. Hat auch das nicht genug Platz freigeschaufelt, können Sie das Initramfs stärker komprimieren. Die dafür nötigen Einstellungen nehmen Sie mit Admin-Rechten in der Datei initramfs.conf vor. Das geht im Terminal beispielsweise so:

sudo nano /etc/initramfs-tools/initramfs.conf

Diese Anweisung öffnet die Datei im Editor nano. Suchen Sie dort nach einer Zeile, die mit „COMPRESS“ beginnt und ersetzen Sie darin die Zeichenkette zstd durch xz. Dort steht dann

COMPRESS=xz

Speichern und schließen Sie die Datei (Strg+O und Strg+X). Bauen Sie anschließend das Initramfs neu:

sudo update-initramfs -u -k all

Das sollte genug Platz für das Update freischaufeln. (lmd@ct.de)

Windows: Snipping-Tool kapert Druck-Taste

Ich verwende ein separates Programm, um unter Windows 11 Screenshots zu machen. Das konnte ich bisher mit der Drucktaste aufrufen. Seit Kurzem öffnet sich jedoch stattdessen das wesentlich funktionsärmere Windows-Snipping-Tool, obwohl in meinem Screenshot-Programm nach wie vor die Drucktaste zugewiesen ist. Was tun?

Tatsächlich hat Microsoft im Rahmen eines Windows-Updates das systemeigene Snipping Tool mit der Drucktaste verdrahtet. Zu anderen Programmen, denen diese Taste zuvor zugewiesen war, kommt der Kurzbefehl nicht mehr durch. Daher hilft es auch nicht, in diesen Programmen die Tastenbelegung erneut zu konfigurieren.

Sie können die Zuordnung zum Snipping Tool in den Windows-Einstellungen aber abschalten. Der zugehörige Schalter ist nur etwas versteckt. Unter Windows 11 finden Sie ihn in den Einstellungen unter „Barrierefreiheit/Tastatur/Verwenden Sie die Drucktaste, um das Snipping Tool zu öffnen“, in Windows 10 unter „Erleichterte Bedienung/Tastatur/Funktionsweise der Druck-Taste“. Schalten Sie ihn aus, können Sie Ihr gewohntes Screenshot-Programm wieder per Drucktaste aufrufen; unter Umständen ist es erforderlich, dass Sie es zuerst neu starten.

Wenn das Snipping Tool nach einem Windows-Update die Drucktaste gekapert hat, geben Sie sie in den Windows-Einstellungen wieder frei.
Wenn das Snipping Tool nach einem Windows-Update die Drucktaste gekapert hat, geben Sie sie in den Windows-Einstellungen wieder frei.

Das Windows-Snipping-Tool erreichen Sie weiterhin mit der auch früher schon gültigen Tastenkombination Windows+Umschalt+S. (swi@ct.de)

USB-Stick leert Notebook-Akku

Damit es beim nächsten Start schnell wieder aufwacht, fahre ich mein Windows-Notebook nach getaner Arbeit nicht herunter, sondern versetze es in den Energiesparmodus. Doch nach zwei Tagen ist oft der Akku leer. Kann das an einem USB-Stick liegen, den ich eingesteckt lasse?

Na klar. Manche USB-3.0-Sticks und auch einige USB-SSDs schlucken 1 Watt, wenn sie bloß in der USB-Buchse stecken. In 24 Stunden verheizen sie also 24 Wattstunden (Wh), was fast der halben Kapazität eines 54-Wh-Akkus entspricht, wie ihn zahlreiche flache Notebooks haben.

Viele Notebooks schalten daher im Energiesparmodus (Standby) oder nach dem Herunterfahren (Soft-off) die Stromversorgung ihrer USB-Buchsen ab. Es gibt aber auch welche, die das nicht tun, zumindest an einer bestimmten und manchmal farblich markierten Buchse. Dort können Sie dann beispielsweise ein Smartphone laden. Im Standby ist das aber nur sinnvoll, wenn gleichzeitig das Netzteil des Notebooks angeschlossen ist.

Bei manchen (nicht allen) Notebooks mit einer solchen USB-Ladefunktion können Sie diese abschalten. Dabei kocht aber jeder Hersteller sein eigenes Süppchen. Bei Lenovo heißt die Funktion beispielsweise „Always On USB“ und die Option findet sich im BIOS-Setup.

Bei manchen Notebooks können Sie im BIOS-Setup oder in einem Konfigurationsprogramm (im Bild: Lenovo Commercial Vantage) die USB-Buchsen im Energiesparmodus stromlos schalten.
Bei manchen Notebooks können Sie im BIOS-Setup oder in einem Konfigurationsprogramm (im Bild: Lenovo Commercial Vantage) die USB-Buchsen im Energiesparmodus stromlos schalten.

HP nennt sie bei manchen Notebooks „USB charging“. Bei einigen Geräten lässt sich die Ladefunktion auch mit der vom Hersteller aufgespielten Konfigurationssoftware (die Lenovo beispielsweise „Vantage“ nennt) ein- und ausschalten. (ciw@ct.de)

Dual Boot: Probleme nach Linux-Kernel-Update

Auf meinem Mac mini habe ich Debian Linux neben macOS installiert. Zum Umschalten benutze ich den EFI-Bootmanager reFind, doch nach jedem Update des Debian-Kernels bootet der Mac mini nicht mehr. Ich muss dann macOS von einer externen Festplatte booten und reFind neu installieren. Wie schütze ich den Bootmanager vor den Kernel-Updates?

Beim Kernel-Update aktualisiert Debian auch den Grub-Bootloader sowie die Bootloader-Konfiguration in der (U)EFI-Firmware. Dort trägt Debian standardmäßig Grub als Bootloader und sich selbst als Standardbetriebssystem ein, wodurch der EFI-Loader reFind deaktiviert wird.

Diese Standardvorgabe können Sie mit dem Befehl sudo dpkg-reconfigure grub-efi-amd64 anpassen, idealerweise vor dem nächsten Kernel-Update. Lassen Sie im folgenden Dialog alle Einstellungen bis auf die letzte unverändert: Die Frage, ob Debian das NVRAM aktualisieren soll, um direkt zu starten, verneinen Sie. Danach aktualisiert Debian zwar noch die Grub-Konfiguration, belässt reFind jedoch als Standard-Bootloader für den Rechnerstart. (mid@ct.de)

Intels NUC-Mini-PC leiser machen

Ich habe mir einen Mini-PC aus Intels Baureihe NUC zusammengebaut. Der ist mir allerdings doch zu laut. In c’t habe ich mal gelesen, dass man den Lüfter deutlich leiser einstellen kann. Wie geht das genau?

Dazu müssen Sie das BIOS-Setup des NUC aufrufen, also nach einem Neustart die Funktionstaste „F2“ drücken oder unter Windows den Weg über die Shift-Taste beim Aufruf von „Neu starten“ im Dialog zum Ein-/Ausschalten nehmen. Die Einstellungen für die Lüfterregelung finden Sie bei den meisten NUCs im Untermenü „Cooling“ des UEFI-BIOS-Setup.

Damit die Lüfterregelung die Drehzahl im Leerlauf und bei schwacher Last deutlich senkt, ist vor allem eine Änderung wichtig: Das minimale Tastverhältnis (Duty Cycle) für das PWM-Signal, das den Controller des Lüftermotors ansteuert, sollte bei höchstens 20 Prozent liegen. Standardmäßig sind es 42 Prozent, weshalb der Lüfter relativ schnell dreht.

Außerdem können Sie die Temperatur, bis zu der der Lüfter ruht, für die Temperaturzonen „CPU“ und „CPU Voltage Regulator“ (letzteres ist der CPU-Spannungswandler auf dem Mainboard) deutlich heraufsetzen. Wir haben 55 beziehungsweise 60 Grad Celsius gewählt. Auch die „Minimum Temperature“, bei der die Regelung mit dem Hochfahren des PWM-Tastverhältnisses beginnt, sollten Sie etwas steigern, siehe Tabelle auf dieser Seite unten.

Wenn Ihr NUC-Lüfter immer noch zu nervös reagiert, können Sie den Prozessor im Turbomodus etwas einbremsen; das spürt man praktisch nicht. Dazu senken Sie im Menübereich „Power“ unter „Package Power Limit 2 (Burst Mode)“ den Wert von 64 Watt ab, beispielsweise auf nur 50 Watt. Dadurch fällt bei kurzzeitigen Lastspitzen weniger Abwärme an, die der Lüfter wegpusten muss. Falls Ihnen der Rechner dann doch zu lahm wird, setzen Sie die Werte einfach wieder hoch oder laden im BIOS-Setup die „Optimal Defaults“ (Funktionstaste F9).

Mit „F10 – Save and Exit“ und „OK“ bestätigen Sie das Speichern der neuen Werte und lösen einen Neustart aus; nach einer Weile sollte der Lüfter im Leerlauf des Systems deutlich langsamer und leiser rotieren. (ciw@ct.de)

BIOS-Setup-Parameter für leisere NUC-Kühlung
Parameter leisere Konfiguration Voreinstellung1
Fan Control Mode Balanced Balanced
Fan off capability Ein (Häkchen) Ein (Häkchen)
Primary Temperature Sensor CPU CPU
Fan Off Temperature Offset (°C) 55 25
Maximum Temperature (°C) 95 95
Minimum Temperature (°C) 75 55
Minimum Duty Cycle (%) 20 42
Duty Cycle Increment (%/°C) 1 1
Secondary Temperature Sensor CPU Voltage Regulator CPU Voltage Regulator
Fan Off Temperature Offset (°C) 60 30
Maximum Temperature (°C) 110 110
Minimum Temperature (°C) 75 70
Minimum Duty Cycle (%) 20 42
Duty Cycle Increment (%/°C) 1 1
1 Einstellungen des BIOS-Setup gemäß „Optimal Defaults“ (F9-Taste), Fan Control Mode „Balanced“

OneNote: Seiten automatisch aus Liste erzeugen

Ich habe eine Liste mit verschiedenen Projektnamen und möchte zu jedem Eintrag eine Seite in Microsoft OneNote erzeugen. Muss ich das mühsam per Hand machen oder gibt es einen komfortableren Weg?

Tatsächlich gibt es in OneNote die Möglichkeit, automatisch mehrere neue Seiten aus einer Liste von Schlagwörtern anzulegen und ganz nebenbei sogar ein Inhaltsverzeichnis mit anklickbaren Links zu erzeugen.

Allerdings geht das nur mit der Desktopversion von OneNote für Windows. Der UWP-App (OneNote für Windows 10) und den Versionen für alle anderen Systeme fehlt die entsprechende Funktion.

Übertragen Sie die Liste auf eine beliebige, am besten neue OneNote-Seite, zum Beispiel über die Zwischenablage. Woher sie kommt, spielt keine Rolle; sie kann zum Beispiel auch aus einer markierten Excel-Spalte stammen oder Sie tippen sie direkt in OneNote ein. Wichtig ist nur, dass jeder Eintrag mit einer Absatzmarke endet. Markieren Sie nun die Einträge (mindestens zwei), aus denen neue OneNote-Seiten entstehen sollen, öffnen Sie mit der rechten Maustaste das Kontextmenü und wählen Sie „Mit Seiten verknüpfen“.

Daraufhin werden automatisch entsprechend viele leere Seiten im aktuellen Notizbuch und Abschnitt angelegt, die als Namen die jeweiligen Begriffe aus der Liste verwenden. Gleichzeitig sind aus den Einträgen in der Liste interne (Wiki-)Links zu den jeweiligen Seiten entstanden. Sie können die Seite mit der Ursprungsliste als Inhaltsverzeichnis behalten oder löschen. (swi@ct.de)