c't 15/2023
S. 22
Titel
KI-Branchenüberblick: Arbeitsmarkt
Bild: KI Midjourney | Bearbeitung c’t

Kollege KI

Wie sich generative KI auf den Arbeitsmarkt auswirken könnte

Als Roboter in die Fertigungshallen drängten, drohten sie die Jobs von Fabrikarbeitern, Lageristen und Monteuren zu übernehmen. Nun erobert die generative KI fast jeden Winkel der Arbeitswelt. Und plötzlich fragen sich Verwaltungsangestellte und Programmierer, Kreative und ganz generell Akademiker, wie lange ihr Job noch sicher ist.

Von Dorothee Wiegand

Forscher des ChatGPT-Betreibers OpenAI haben gemeinsam mit Wissenschaftlern der University of Pennsylvania modelliert, welche Tätigkeiten welcher US-amerikanischen Berufe sich wie stark durch die neuen großen Sprachmodelle vereinfachen lassen. Demnach sind rund 80 Prozent der Arbeitnehmer in den USA in Berufen tätig, in denen mindestens eine Aufgabe durch generative KI schneller erledigt werden kann. Lediglich für Berufe, in denen viel mit der Hand gearbeitet wird, werde KI nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Eine Studie der Investmentbank Goldman Sachs weist in eine ähnliche Richtung. Die Autoren gehen davon aus, dass etwa zwei Drittel der Arbeitsplätze in den USA einen gewissen Grad an KI-Automatisierung erfahren werden. Generative KI könne bis zu einem Viertel der derzeit von Menschen geleisteten Arbeit übernehmen. „Rechnet man unsere Schätzungen auf die ganze Welt hoch, so könnte generative KI das Äquivalent von 300 Millionen Vollzeitarbeitsplätzen der Automatisierung aussetzen“, schreiben die Wissenschaftler.

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