c't 13/2023
S. 44
Vorsicht, Kunde
eBike-Versicherung
Vorsicht Kunde

Löchrig

E-Bike-Versicherung hält Kunden hin

Wer für sein E-Bike eine teure Versicherung abschließt, erwartet zu Recht, dass sie eventuelle Schäden rasch reguliert. Der Versicherer Ergo versucht stattdessen, Kunden mit unsinnigen Ausreden abzuspeisen.

Von Tim Gerber

Michael G. lebt unweit der Nordseeküste und ist gern mit dem Rad unterwegs. Um den oft herrschenden Winden leichter entgegenfahren zu können, schaffte er sich im April 2019 ein E-Bike vom Typ Raleigh Stanton 11 für knapp 2500 Euro an. Für das teure Gefährt suchte er eine passende Versicherung mit Rundumschutz gegen Diebstahl und Ausfälle auch nach Ablauf der zweijährigen Gewährleistungsfrist. Den versprach ihm der Versicherungskonzern Ergo mit seinem „ZEG E-Bike-Schutz“. Am 6. Mai 2019 schloss Michael G. die Versicherung für fünf Jahre ab und zahlte dafür eine Prämie von insgesamt 385 Euro an den Konzern. Kurz darauf erhielt er den Versicherungsschein.

Anfang des Jahres brachte Michael G. sein Rad zur Inspektion in die Werkstatt seines Vertrauens. Auf der Rechnung vom 12. Januar bescheinigte die Fachwerkstatt neben weiteren kleineren Mängeln, dass das Display undicht geworden sei und Wasser ziehe. Eigentlich wohl ein Gewährleistungs- oder Garantiefall, aber das ließ sich wegen des Zeitablaufs nicht mehr geltend machen. Genau für solche Fälle war ja die kostenpflichtige Absicherung über fünf Jahre bei der Ergo gedacht. Am 15. Januar schrieb Michael G. die Versicherung an und übermittelte ihr die Rechnung sowie Fotos von dem Display, auf welchen das Problem zu erkennen war. Natürlich wollte der Kunde wissen, welche der aufgeführten Schäden von der Versicherung reguliert würden und insbesondere, ob sie die Kosten für ein neues Display übernehmen würde.

Kommentieren