c't 13/2023
S. 160
Tipps & Tricks

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Alle bisher in unserer Hotline veröffentlichten Tipps und Tricks finden Sie unter www.ct.de/hotline

LibreOffice: Ribbon-Oberfläche wieder loswerden

Ich bekam den Tipp, dass ich mir den Umstieg von MS Office auf LibreOffice erleichtern kann, indem ich über „Ansicht/Benutzeroberfläche…/In Registern“ eine Microsoft-ähnliche Ribbon-Oberfläche aktiviere. Die sagt mir jedoch nicht zu; ich finde aber nicht zurück zur Standardeinstellung.

Wenn die Ribbon-Oberfläche in LibreOffice aktiv ist, findet sich die zugehörige Einstellung nicht im Bereich „Ansicht“, sondern versteckt sich rechts oben im „Hamburger-Menü“ (drei horizontale Striche). Es klappt ein Menü auf, aus dem Sie „Benutzeroberfläche…“ wählen. Im folgenden Dialog können Sie dann wieder auf „Symbolleisten“ zurückstellen. (swi@ct.de)

Hat man die Oberfläche von LibreOffice auf Ribbons umgestellt, findet man den Rückweg zu klassischen Menüleisten rechts oben im „Hamburger-Menü“.
Hat man die Oberfläche von LibreOffice auf Ribbons umgestellt, findet man den Rückweg zu klassischen Menüleisten rechts oben im „Hamburger-Menü“.

Bootmanager Grub: Letzte Option merken

In c’t 24/2021, Seite 174 hatten Sie gezeigt, wie man dem Bootmanager Grub beibringt, immer ein bestimmtes System zu starten, anstatt den obersten Eintrag zu wählen. Ich möchte aber, dass er sich das zuletzt gestartete System merkt. Geht das auch?

Kein Problem, Sie benötigen nur einen anderen Parameter für GRUB_DEFAULT als die Nummer eines bestimmten Eintrags. Öffnen Sie die Grub-Konfigurationsdatei (/etc/default/grub) mit einem Texteditor. Suchen Sie darin nach der Zeile, die mit GRUB_DEFAULT beginnt und ändern Sie sie in:

GRUB_DEFAULT=saved

Ergänzen Sie zudem folgende Zeile, wenn sie nicht schon vorhanden ist:

GRUB_SAVEDEFAULT=true

Speichern Sie die Datei und aktualisieren Sie dann die Konfiguration über das Terminal:

sudo update-grub

Künftig wird nach einem Neustart im Bootmanagermenü immer das System vorgewählt sein, das Sie zuletzt gestartet hatten.

Eine komfortablere Alternative ist zum Beispiel das Tool „Grub Customizer“. Damit nehmen Sie Anpassungen von Grub in einer grafischen Oberfläche vor. (swi@ct.de)

Grub Customiser Download: ct.de/yarh

Gedowngeloaded?

Neulich tauchte in der Kaffeeküche eine Frage auf, die ich hiermit gern mal c’t stellen würde, weil Sie sich ja sowohl mit der Materie als auch mit der deutschen Sprache auskennen: Wenn ein Download erledigt ist, habe ich dann etwas „gedownloadet“ oder „downgeloadet“? Klingt ja beides irgendwie komisch.

Danke für die Blumen, aber da sind nicht wir die ausschlaggebende Autorität, sondern der Duden. Und der findet „downgeloadet“ korrekt (duden.de/rechtschreibung/downloaden). Sie können sich dergleichen Diskussionen aber ersparen, wenn Sie stattdessen „heruntergeladen“ verwenden. (axv@ct.de)

PC fürs Segelboot

Ich möchte mir für mein Segelboot einen kleinen PC selbst zusammenbauen, die Raspi-Klasse ist mir zu schwach. Der Rechner muss nicht absolut wasserdicht sein, aber sollte Meeresluft und ein paar Spritzer Salzwasser aushalten. Haben Sie zudem Tipps, um den Rechner ans 12-Volt-Bordnetz anzuschließen?

Der taiwanische Hersteller Akasa bietet für solche Zwecke wasserbeständige Gehäuse der Serie Pascal für die Mini-PCs Intel NUC an. Diese ersetzen das normale Gehäuse, sprich, Sie müssen den NUC zerlegen und das Mainboard umbauen. Die Akasa Pascal gibt es passend für verschiedene NUC-Generationen, denn das Aluminiumgehäuse dient gleichzeitig als lüfterloser Kühlkörper für den Prozessor. Sie erfüllen die Schutzklasse IP67 (zeitweiliges Untertauchen), kosten deshalb allerdings schon ohne NUC 500 bis 700 Euro.

Die meisten Mini-PCs verwenden ein 19-Volt-Netzteil, sodass Sie um einen Wandler wohl nicht herumkommen. Solche DC/DC-Wandler von 12 auf 19 Volt kosten rund 20 bis 30 Euro. Im Leerlauf benötigen Intel NUCs mit 3 bis 7 Watt vergleichsweise wenig Leistung, unter Volllast schlucken sie abhängig vom Prozessor zwischen 30 und 80 Watt. (chh@ct.de)

Der taiwanische Hersteller Akasa bietet Spezialgehäuse für Intels NUC an, auch wasserdichte wie das Pascal CTN., Bild: Akasa
Der taiwanische Hersteller Akasa bietet Spezialgehäuse für Intels NUC an, auch wasserdichte wie das Pascal CTN.
Bild: Akasa

Outlook: Signaturen sichern und übertragen

Wo finde ich meine in Outlook für Windows definierten Signaturen, damit ich sie auf einen anderen Rechner übertragen kann? Mit dem Mailkonto werden sie ja offenbar nicht gespeichert.

Die Signaturen werden lokal auf dem jeweiligen Computer gespeichert, auf dem Sie sie angelegt hatten. Sie liegen in verschiedenen Dateiformaten (HTML, RTF, TXT) in Ihrem Benutzerordner unter AppData\Roaming\Microsoft\Signatures. Sie müssen sich nicht dorthin durchhangeln; mit einem Trick öffnen Sie den Ordner direkt aus Outlook heraus.

Wählen Sie hierfür „Datei/Optionen/E-Mail“, und klicken im rechten Bereich im Abschnitt „Nachrichten“ bei gedrückter Strg-Taste auf die Schaltfläche „Signaturen…“. Daraufhin öffnet sich ein Explorerfenster mit dem genannten Ordner, aus dem Sie die Signaturdateien sichern oder auf einen anderen Rechner in denselben Pfad übertragen können. (swi@ct.de)

Bildgröße reduzieren mit macOS-Bordmitteln

Für meine Arbeit muss ich gelegentlich große Bilder per Mail verschicken, die aber manchmal die erlaubte Anhanggröße des Mailprogramms überschreiten. Wie kann ich unter macOS die Bilder verkleinern, ohne auf Software von Drittanbietern zurückgreifen zu müssen?

Das geht mit Bordmitteln, und zwar mit dem Programm „Vorschau“. Öffnen Sie darin das Bild, wählen Sie oben in der Menüleiste „Werkzeuge“ und danach „Größenkorrektur“ aus. Es öffnet sich ein Dialogfenster, in dem Sie an den Parametern Breite und Höhe die Größe des Bildes verändern.

Achten Sie darauf, dass bei Ihren Änderungen stets die Option „Größe proportional anpassen“ mit einem Haken versehen ist, ansonsten verzerren Sie das Bild. Unter „Resultierende Größe“ zeigt das Programm eine Schätzung des verkleinerten oder vergrößerten Bildes an. Unserer Erfahrung nach irrt sich diese geringfügig, arbeiten Sie also lieber in kleinen Schritten, als gleich das Bild auf die Hälfte zu reduzieren. (wid@heise.de)

Unter macOS lassen sich Bilder mit Bordmitteln verkleinern. Die passende Funktion steckt in der App „Vorschau“.
Unter macOS lassen sich Bilder mit Bordmitteln verkleinern. Die passende Funktion steckt in der App „Vorschau“.

Tonstörungen bei Sprachübertragungen und Video

Ich habe immer wieder Tonaussetzer und andere Störungen bei Videokonferenzen und Telefonaten auf meinem Windows-Rechner. Wie kann ich diese beheben?

Wenn Sie Ihr Mikrofon richtig angeschlossen und die Software und Treiber mit den neuesten Updates korrekt installiert haben, kann es auch andere Gründe geben, warum Ihr Windows-PC die Audiostreams nicht richtig verarbeiten kann. Damit ein PC Ihre Stimme ohne Aussetzer oder Störungen überträgt, darf der Audiostream nicht unterbrochen werden. Das kann passieren, wenn Sie Ihren Computer per WLAN mit dem Internet verbunden haben und Ihr Sprössling seine Lieblingssendung auf Netflix streamt oder Ihr Nachbar einen ähnlichen Kanal für seinen WLAN-Router verwendet, sodass Ihre Datenübertragung nur noch tröpfelt. Falls möglich, sollten Sie also stationäre Geräte per Ethernetkabel verbinden, um Störungen durch WLAN auszuschließen.

Wenn die Audioübertragung dann immer noch stockt, kann es sein, dass Ihr Rechner ausgelastet ist und mit der Verarbeitung der Audiostreams nicht hinterherkommt. Schließen Sie daher alle nicht benötigten Programme. Wenn Ihr Videochat im Browser läuft, verwenden Sie nach Möglichkeit Chrome, da dessen Audioverarbeitung oft reibungsloser funktioniert als bei Firefox, Edge, Safari & Co.

Es kann aber auch sein, dass ein bestimmter Systemtreiber unter einem Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom leidet und die CPU übermäßig belastet, sodass sie mit der Verarbeitung der Audiostreams nicht hinterherkommt. Mit dem kostenlosen Tool LatencyMon von Resplendence (https://www.resplendence.com/latencymon) können Sie solche Treiber aufspüren.

Starten Sie LatencyMon und lassen Sie es eine Weile im Hintergrund laufen, während Sie einen Videoanruf tätigen. Wechseln Sie dann im LatencyMon in den Tab „Drivers“. Dort sehen Sie eine Liste von Treibern, sortiert nach der Latenz, die sie im System verursachen. Wenn die Latenz zu hoch ist, kann Ihr Computer die Audiostreams nicht mehr in Echtzeit verarbeiten.

Mit dem kostenlosen LatencyMon spüren Sie unter Windows Treiber auf, die für hohe Audiolatenz beim Streaming und Videokonferenzen verantwortlich sind.
Mit dem kostenlosen LatencyMon spüren Sie unter Windows Treiber auf, die für hohe Audiolatenz beim Streaming und Videokonferenzen verantwortlich sind.

Wenn der Treiber für den Betrieb nicht unbedingt erforderlich ist, können Sie ihn für die Dauer des Videogesprächs deaktivieren. Häufig sind jedoch Grafikkarten- oder Netzwerktreiber für eine zu hohe Latenz verantwortlich. Diese können Sie nicht einfach abschalten. Wenn solche Treiber Ihr System stören, versuchen Sie es mit älteren Versionen, die das Problem vielleicht nicht haben.

Auch der Audiotreiber Ihres Mainboards oder Ihres Bluetooth-Headsets kann die Ursache sein. In diesem Fall vermag ein externes Audio-Interface Abhilfe zu schaffen, an das Sie Mikrofon und Kopfhörer oder ein Headset per Kabel anschließen. Wählen Sie ein einfaches USB-Modell, für das der Hersteller eigene ASIO-Treiber zur Verfügung stellt. Deren Puffer können Sie auf höhere Werte wie 1024 oder 2056 Samples einstellen, sodass die CPU mehr Zeit zur Berechnung der Audiostreams bekommt. Empfehlenswert ist zum Beispiel ein Tascam US-1x2HR für etwa 105 Euro. Dort können Sie ein Mikrofon per XLR und einen Kopfhörer per Stereo-Klinke anschließen. (hag@ct.de)

MS Teams: Push-to-talk nutzen

In Videokonferenzen mit Microsoft Teams passiert es mir immer wieder, dass ich es vergesse, mein Mikrofon wieder auszuschalten, nachdem ich etwas gesagt habe. Gibt es die Möglichkeit, dass mein Mikrofon nur aktiv ist, während ich eine Taste festhalte – so, wie bei einem Funkgerät?

Die gibt es seit einiger Zeit, zumindest für die Desktop-Clients von Teams für Windows und macOS. In Windows geht das mit der Tastenkombination Strg+Leertaste, auf Macs ist es Option+Leertaste. Wenn das Mikrofon ausgeschaltet ist, drücken und halten Sie diese Tastenkombination, während Sie sprechen. Sobald Sie die Tasten loslassen, ist das Mikrofon wieder stummgeschaltet.

Unter Umständen müssen Sie diese Push-to-talk-Funktion erst aktivieren. In den Teams-Clients für Windows und macOS legen Sie dazu unter „Einstellungen/Datenschutz“ den Schalter bei „Tastenkombination zum Aufheben der Stummschaltung“ um.

Die Tastenkombination ist ein wenig unbequem und es gibt zudem einen Haken: Bereits, wenn Sie nur eine der beiden Tasten loslassen, wird das Mikrofon gesperrt. Der Teams-Client bietet leider keine Möglichkeit, ein anderes Tastenkürzel zu wählen und zum Beispiel eine ungenutzte Taste wie „Rollen“ mit Push-to-talk zu belegen. Ganz gut klappt das zum Beispiel mit dem Modul „Tastatur-Manager“ aus den kostenlosen Microsoft-PowerToys.

Manche höherwertige Mäuse und Tastaturen erlauben es, Tasten per Hersteller-Software umzubelegen, etwa „Logi Options“ und „G Hub“ bei Logitech-Geräten. Damit könnte man zum Beispiel die mittlere Mausradtaste als Sprechknopf nutzen. (swi@ct.de)

CPU inkompatibel trotz Windows-11-Hack?

Sie haben ja schon mehrfach über die Registry-Hacks berichtet, mit denen sich Windows 11 auf Rechnern installieren lässt, auf denen das laut Microsoft wegen angeblich inkompatibler Hardware nicht geht. Zuletzt war das in c’t 10/2023 ab Seite 63 im Rahmen der Berichterstattung über den Upgrade-Skandal. Ich habe die Registry-Schlüssel in mein System eingepflanzt, doch Microsofts „PC-Integritätsprüfung“ hält meinen Prozessor weiterhin für inkompatibel. Was läuft da falsch?

Sofern kein Tippfehler schuld ist, dürfte hier bloß ein Missverständnis vorliegen: Die Registry-Hacks ändern nichts daran, dass Microsofts Software ältere Hardware für inkompatibel hält. Das gilt auch für das Setup-Programm, das Windows 11 frisch oder als Upgrade eines bestehenden Windows 10 installiert. Der Clou an den Registry-Schlüsseln ist stattdessen, dass sie das Setup-Programm anweisen, die Inkompatibilität zu ignorieren, also Windows 11 einfach trotzdem zu installieren.

Beachten Sie: Es gibt zwei Arten von Schlüsseln. Die einen helfen ausschließlich bei einer sauberen Neuinstallation, die anderen nur bei einem Upgrade einer bestehenden Windows-10-Installation auf Windows 11. Mit den Schlüsseln für eine Neuinstallation ignoriert das Setup-Programm weit mehr Inkompatibilitäten als mit denen für ein Upgrade. Es kann also durchaus sein, dass Sie Windows auf einem alten PC zwar frisch installieren können, aber dann das Upgrade auf die nächste Version scheitert (aktuell ist Windows 11 Version 22H2). Und es ist möglich, dass in zwei Jahren, wenn der Support für Windows 10 ausläuft, auch die Registry-Hacks ganz oder teilweise nicht mehr funktionieren. (axv@ct.de)