c't 7/2022
S. 52
Aktuell
Web-Tipps

Früher oder später?

wikitrivia.tomjwatson.com

Wikitrivia ist ein englischsprachiges Spiel mit Wikipedia-Inhalten. Es geht darum, Karten mit historischen Ereignissen in der richtigen Reihenfolge auf einem Zeitstrahl einzusortieren. Man startet mit einer vorgegebenen Karte, etwa dem Veröffentlichungsdatum der Limonade 7 Up (1929). Dann erscheinen Schritt für Schritt neue Karten, die es einzuordnen gilt: Gefragt sind etwa das Geburtsjahr der Herzogin von York, das Gründungsjahr von Citroën, das Baujahr des Soldier-Field-Stadiums in Illinois und das Gründungsjahr der deutschen SPD.

Sobald man die Karte auf den Zeitstrahl geschoben hat, erscheint das jeweilige Jahr – entweder grün, wenn man richtig gelegen hat, oder rot. Im zweiten Fall verschiebt sich die Karte automatisch an die richtige Stelle. Nach dem dritten Fehlversuch ist für den Spieler Schluss. Wikitrivia stammt vom Software-Entwickler Tom Watson, der den Quelltext auf GitHub zum Herunterladen bereitstellt. (jo@ct.de)

Code als Kunst

esolangs.org

esoteric.codes

Esoterische Programmiersprachen kommen häufig als Experimente mit verrückten Ideen oder als Scherz in die Welt. Einen praktischen Nutzen sollte man nicht bei ihnen suchen. Im Gegenteil: Bei Sprachen wie Whitespace oder Brainfuck geht es darum, das Programmieren so richtig schwer zu machen. Im Wiki esoteric programming languages finden sich Dutzende Beispiele sehr spezieller Programmiersprachen, von denen Otto Normalcoder wahrscheinlich noch nie gehört hat.

Esoterische Programmiersprachen sind auch ein Hobby des Fotografen und (Netz-)Künstlers Daniel Temkin. Er interessiert sich vor allem für die künstlerische Seite dieser abseitigen Programmierparadigmen. In seinem Blog Esoteric.Codes stellt er Sprachen wie JSFuck vor, einen JavaScript-Kodierungsstil, bei dem man voll funktionsfähiges JavaScript mit nur sechs Satzzeichen schreibt. Für seine Blog-Beiträge spricht Temkin auch mit den Machern der vorgestellten Sprachen. Martin Kleppe, der Urheber von JSFuck, erklärt zum Beispiel im Interview, wie er auf die Idee für sein Idiom gekommen ist, und stellt weitere Projekte vor. (jo@ct.de)

Der Baum des Lebens

onezoom.org/life.html

James Rosindell vom Imperial College in London und Yan Wong von der Universität Oxford haben neun Jahre lang an ihrem Tree of Life gearbeitet. Er enthält alle mehr als 2,2 Millionen der Wissenschaft bekannten irdischen Lebewesen.

In Form einer interaktiven Grafik lässt sich der Baum des Lebens durchsuchen. Der Baum symbolisiert jede Spezies durch ein Blatt. Das ist grün, wenn die Art nicht gefährdet ist, rot steht für gefährdet und schwarz für „kürzlich ausgestorben“.

Man kann in der Grafik zoomen und erkunden, wie Arten miteinander verwandt sind. Es gibt auch ein Suchfeld, um direkt zu einer bestimmten Spezies zu springen. Bei der Suche werden auch deutsche Namen erkannt. (jo@ct.de)

Mit Google hacken

exploit-db.com/google-hacking-database

dorksearch.com

Ab und zu passiert es Unternehmen oder Behörden, dass sie nicht für die Öffentlichkeit gedachte Dokumente oder Daten auf öffentlich zugänglichen Bereichen ihrer Webserver ablegen – von der Präsentation mit kritischen Finanzzahlen bis zum Backup der Konfigurationsdatei mit internen Passwörtern.

Dann fehlt nicht viel, und Googles Suchmaschinen-Bots kommen vorbei, indexieren die Inhalte und machen sie über die Suchmaschine zugänglich. Beim Google Dorking (oder Google Hacking) machen Angreifer sich das zunutze, indem sie mit den richtigen Suchbegriffen Googles Suchindex anzapfen, um Sicherheitslücken oder Dokumente aufzuspüren.

Mit solchen Hacks sollte jeder Website-Betreiber mal seine eigenen Sites auf Sicherheitsprobleme überprüfen. Die Exploit Database unterhält einen eigenen Bereich für Google Hacking mit aktuell bekannt gewordenen Hacks. DorkSearch.com listet mehr als 7000 Hacks (dort Dorks genannt). (jo@ct.de)

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