c't 7/2022
S. 178
Tipps & Tricks

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Alle bisher in unserer Hotline veröffentlichten Tipps und Tricks finden Sie unter www.ct.de/hotline

Telefonieren mit der Wählscheibe

Ich verwende schon ewig ein Wählscheibentelefon aus den 80er-Jahren. An meiner alten VoIP-Anlage hat es prima funktioniert. An meiner neuen Fritzbox klingelt es zwar, aber ich kann nicht mehr hinauswählen. Gibt es irgendwo eine versteckte Einstellung für Uralt-Telefone?

Mit einer Einstellung am VoIP-Router ist es da nicht getan. Neue VoIP-Hardware unterstützt das gut 100 Jahre alte Impulswahlverfahren (IWV) antiker Fernsprechtischapparate nicht mehr. Ihr Schätzchen können Sie aber trotzdem weiternutzen, wenn Sie ein wenig investieren: Ein zwischengeschalteter IWV/MFV-Konverter wandelt die Impulse des Telefons in für die Telefonanlage verständliche MFV-Töne. Solche Konverter in einfacher Ausführung sind ab 50 Euro erhältlich. Konfigurierbare Wandler, die auch den Betrieb sehr alter und exotischer Geräte mit abweichenden Anschlusswerten erlauben, kosten das Doppelte.

Falls Sie ein altes Tastentelefon haben, das noch Impulswahl verwendet, lässt sich das in vielen Fällen auf MFV umstellen. Anleitungen für zahlreiche Modelle hat Matthias Heßler auf seiner Homepage zusammengetragen – siehe ct.de/y97a. (uma@ct.de)

Ältere Tastentelefone auf MFV umstellen: ct.de/y97a

Windows 10: Standardsprache ändern

Wie kann ich die Landessprache ändern, in der mir Windows 10 seine Fenster, Menüs und sonstigen Elemente der Bedienoberfläche anzeigt?

Indem Sie in den Einstellungen auf „Zeit und Sprache“ klicken und links „Sprache“ auswählen. Rechts unterhalb von „Bevorzugte Sprachen“ klicken Sie nun auf „Sprache hinzufügen“. Tippen Sie den Namen der gewünschten Sprache ein. Bei Englisch (und vielen anderen Sprachen) bietet Windows regionale Varianten an, beispielsweise „English (United States)“. Sobald Sie die Sprache markiert haben, steht unten, was Windows alles in dieser Sprache darstellen kann („Anzeigesprache“, „Spracherkennung“, „Text-zu-Sprache“, „Handschrift“). Nach einem Klick auf „Weiter“ können Sie mehrere Häkchen setzen und löschen. Das Häkchen vor „Als meine Windows-Anzeigesprache festlegen“ stellt Ihr Nutzerkonto auf die neue Sprache um. Damit die Änderung wirksam wird, müssen Sie sich ab- und anmelden. Das Tastaturlayout ist noch das alte, Sie können es aber leicht umstellen: entweder über das kleine Sprachsymbol in der Taskleiste neben der Uhr oder mithilfe der Tastenkombination Windows+Leertaste.

Über die „Administrativen Sprachoptionen“ in den Einstellungen lässt sich auch die Anzeigesprache für die Willkommensseite ändern.

Wenn Sie mögen, können Sie auch die Sprache des Systems selbst umstellen. Dann erscheinen auch Meldungen wie „Willkommen“ vor der Anzeige des Anmeldeschirms in der neuen Sprache. Klicken Sie dazu in den Einstellungen auf „Zeit und Sprache/Sprache“ und dann auf den Link „Administrative Sprachoptionen“. Dort finden Sie im Reiter „Verwaltung“ die Schaltfläche „Einstellungen kopieren“. Im Dialog dahinter können Sie Häkchen setzen, ob die neue Sprache auch für „Neue Benutzerkonten“ und/oder für die „Willkommensseite und Systemkonten“ gelten soll. Im Reiter „Verwaltung“ finden Sie auch die Regional-Einstellungen. Nach einem Neustart ist Windows komplett auf die neue Sprache umgestellt. Wenn Sie wollen, können Sie die ursprünglich installierte Sprache löschen. (axv@ct.de)

Treiber-Updates ausbremsen

In meinem Laptop steckt ein Intel-Prozessor mit integrierter GPU. Zu der vom Hersteller vorinstallierten Software gehört ein „Intel Treiber- und Support-Assistent“, der auch regelmäßig Treiberupdates für den integrierten Grafikchip findet. Nach deren Installation hat das Windows Update aber nichts Besseres zu tun, als ebenfalls einen Intel-Grafiktreiber zu finden und ohne Rückfrage zu installieren – allerdings einen wesentlich älteren. Das ruft wieder den Intel-Assistenten auf den Plan und ich lande in einer Endlosschleife. Natürlich könnte ich bei dem Intel-Programm „Diesen Treiber ausblenden“ auswählen, aber dessen Treiber sind ja neuer. Wie kann ich dem Windows Update beibringen, dass der Intel-Treiber neuer ist und ich den älteren nicht will?

Die automatische Treibersuche von Windows Update lässt sich unseres Wissens nur global abstellen. Das ist allerdings nicht ratsam, da auch in Treibern Sicherheitslücken auftreten können und mit Updates behoben werden.

Wenn Sie es dennoch riskieren wollen, müssen Sie den Registry-Editor bemühen: Sie rufen ihn mittels Eingabe von regedit im Windows-Startmenü oder im Ausführen-Dialog auf (Tastenkürzel Windows+R). Navigieren Sie zum Schlüssel „HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\DriverSearching“, klicken Sie doppelt auf den Eintrag „SearchOrderConfig“ und ändern Sie den DWORD-Wert auf 0. (csp@ct.de)

Netzwerkgeräte an die Wand hängen

Ich betreibe mein Patchfeld und den Switch zurzeit noch „frei fliegend“. Nun möchte ich die Geräte an der Wand montieren, aber für einen regulären 19-Zoll-Wandschrank mit seiner großen Einbautiefe ist an der vorgesehenen Stelle kein Platz. Kennen Sie Alternativen?

Mit einer 19-Zoll-Hängehalterung lassen sich Netzwerkgeräte wie hier ein Gigabit-Switch mit Patchfeld platzsparend montieren.

Für solche Zwecke gibt es sowohl Wandgehäuse mit ausklappbarer Luke als auch Halterungen zum Einhängen mit zwei oder drei Höheneinheiten (88 beziehungsweise 132 Millimeter, Beispiele über ct.de/y97a). Eine Hängehalterung ist schnell montiert, aber man muss selbst für eine Haube oder andere Abdeckung für Berühr- und Staubschutz sorgen – dabei bitte Lüftungsöffnungen für die Abwärme des Switches nicht vergessen. Beim Wandgehäuse muss man eventuell nacharbeiten, um Einführungsschlitze für die Netzwerkkabel an passender Stelle zu bekommen. (ea@ct.de)

19-Zoll-Wandhalterungen: ct.de/y97a

Hoher Standby-Verbrauch von USB-C-Monitor

Ich betreibe ein Lenovo-Notebook unter Windows 11 an einem externen Philips-Monitor, der auch USB-C-Docking-Funktionen bereitstellt. Wenn ich nur das Notebook schlafen lege, geht zwar der Monitor auch schlafen, zieht aber immer noch 4 Watt. Schalte ich nur den Monitor aus, bleibt das Notebook im Batteriebetrieb wach. Die gewünschten nahezu 0 Watt erreiche ich nur durch doppeltes Ausschalten. Ich wünsche mir, dass ein Tastendruck reicht. Haben Sie einen Rat?

Leider nein: Vermutlich ist das ein beabsichtigtes Verhalten. Die 4 Watt deuten darauf hin, dass der Monitor die gesamte USB-C-Verbindung (also auch den zugehörigen Hub im Monitor) aktiv hält, damit das schlafende Notebook weiterhin mit Strom versorgt wird. Wenn Sie den Monitor von Hand ausschalten, dürfte wiederum auch die Stromversorgung per USB-C deaktiviert sein, sodass bei längerem Schlafen der Akku im Notebook langsam entleert wird.

Nach unserem Kenntnisstand widerspricht das Verhalten auch nicht gängigen rechtlichen Anforderungen: Die „Unter 1 Watt im Standby“-Vorgabe gilt für Geräte, die im Standby nichts anderes machen, als auf ein Einschalten zu warten. Das ist hier nicht der Fall, denn der Monitor stellt zusätzlich eine Stromversorgung für angeschlossene Geräte bereit, die auch genutzt wird. (mue@ct.de)

„Heizsparer“ reagiert träge

Ich nutze den von Ihnen in c’t 4/2022, Seite 156 empfohlenen Comet-DECT-Thermostat schon seit einiger Zeit an einer Fritzbox. Es funktioniert alles sehr zuverlässig, das einzige, was mich stört, ist die lange Reaktionszeit, bis der Befehl zum Setzen der gewünschten Temperatur von der Fritzbox an den Comet abgesetzt wird. Gibt es einen technischen Grund dafür? Oder geht man einfach davon aus, dass die Heizkörper eh so träge sind, dass die Reaktionszeit keine Rolle spielt?

Die lange Verzögerung liegt an dem Erfordernis, möglichst viel Strom zu sparen, solange der Thermostat nichts zu tun hat.

Dafür können DECT-ULE-Geräte durch ein Kommando der Basisstation für mehrere Minuten einen Deep Sleep Mode einnehmen, in welchem sie kaum noch Strom aufnehmen. So kommen DECT-ULE-Geräte mit dem begrenzten Energievorrat von AA-Batterien mehrere Monate lang aus, auch wenn sie immer mal das Heizkörperventil stellen und Temperatur- sowie Statusmeldungen übertragen müssen.

Und ja, dieses Verhalten ist auf Heizkörperthermostate zugeschnitten, weil es da meist nicht auf umgehende Reaktion ankommt. Auch bei Temperatur- oder Luftfeuchtesensoren ist das Konzept implementiert, wenngleich die Schlafintervalle unterschiedlich lang sein können.

Aber zurück zum Thermostat: Es gibt einen einfachen Trick, um ein Stellkommando sofort umsetzen zu lassen. Man muss dafür nur den Thermostat aufwecken. Das geht bei den uns bekannten Thermostaten von AVM und Eurotronic am einfachsten, indem man auf den OK-Knopf drückt. Dann muss der Thermostat den aktuellen Status im Display einblenden und dafür wacht er nicht nur auf, sondern nimmt auch Kontakt mit der Fritzbox auf. Dabei erhält er den letzten Befehl und setzt ihn sofort um.

Man kann das meistens hören, weil der Thermostat das Heizkörperventil weiter auf- oder zudreht. Und man sieht umgehend im Display, dass er sich auf die neue Zieltemperatur eingestellt hat. (dz@ct.de)

AdGuard Home neben DoT

Um mich vor werbeverseuchten Webseiten zu schützen, nutze ich AdGuard Home auf einem Raspberry Pi. Kann ich trotzdem die Funktion DNS-over-TLS (DoT) in der FRITZ!Box aktivieren, wie Sie das in c’t 22/2020 („Vertrauliche Auskunft“, S. 22) beschrieben haben? Oder stören sich die Systeme dann gegenseitig? Falls die Kombination funktioniert: Welche öffentlichen DoT-Resolver können Sie empfehlen?

Man kann im Prinzip so viele Resolver im eigenen Netz betreiben, wie man will. Ein normaler Client (PC, Webcam, NAS-Gerät, Tablet …) nutzt aber immer nur einen, nämlich den, den man darin konfiguriert. Das heißt: Die Resolver kommen einander nicht in die Quere. Und: Sie wissen nicht einmal etwas voneinander.

Im Grundzustand steht in der Client-Konfiguration der Resolver des Routers. Wenn also Ihr Router die IP-Adresse 192.168.178.1 hat, dann steht in den DNS-Einstellungen Ihrer Clients ebenjene IP-Adresse. Die üblichen Clients (siehe oben) bekommen diese Information beim Boot-Vorgang über eines von mehreren Protokollen automatisch vom Router (zum Beispiel Dynamic Host Configuration Protocol, DHCP, oder Router Advertisements, RA).

Damit alle Internet-Clients im eigenen Heimnetz von verschlüsselten DNS-Abfragen profitieren, konfiguriert man die gewünschten Resolver zweckmäßigerweise im Router.

Wenn Sie nun einen anderen Resolver verwenden wollen, gibt es prinzipiell zwei Wege: Sie konfigurieren die IP-Adresse des neuen Resolvers per Hand in den DNS-Einstellungen der Clients, das ist aber recht umständlich und fehleranfällig. Oder Sie tragen die IP-Adresse des Resolvers in die DHCP-Einstellungen Ihres Routers ein. Dort gibt es eigens dafür ein Feld für den „DNS-Server“. Damit die Clients mitbekommen, dass sich etwas an den DHCP-Einstellungen des Routers geändert hat, müssen sie die Netzwerkverbindung neu aufbauen. Das geht, indem man sie neu startet oder vorübergehend das Netzwerkkabel des Clients abzieht.

Öffentliche DoT-Resolver finden Sie zum Beispiel auf der Webseite dnsprivacy.org. Zu den empfehlenswerten gehören die Resolver von Quad9 (dns.quad9.net), Digitale Gesellschaft Schweiz (dns.digitale-gesellschaft.ch) oder auch Foundation for Applied Privacy (dot1.applied-privacy.net). Je nachdem, wie weit die Resolver entfernt sind, dauert es unterschiedlich lange, bis sie antworten. Und je länger die Antwort braucht, desto langsamer bauen sich etwa Webseiten auf.

Die Fritzbox baut zu Beginn zu allen eingetragenen DoT-Resolvern Testverbindungen auf, bewertet sie anhand von Geschwindigkeits- und Sicherheitskriterien und lenkt dann die Anfragen zum schnellsten eingetragenen DoT-Resolver. (dz@ct.de)

WSL: Kein Internetzugriff

Ich habe neulich die WSL-Version (Windows Subsystem for Linux) von Ubuntu ausprobiert und festgestellt, dass ich keinen Zugriff zum Internet hatte, also auch keine Pakete laden konnte. Auch das Deaktivieren der Windows-Firewall, des Virenschutzes sowie etliche Neuinstallationen haben nichts gebracht. Wie repariere ich das?

Das Problem liegt meist darin begründet, dass die Windows-Installation in die Datei resolv.conf falsche Daten für den Nameserver schreibt. Um das Problem zu lösen, öffnen Sie in der Linux-Konsole mit sudo nano /etc/resolv.conf die Konfigurationsdatei und ersetzen Sie die IP-Adresse hinter nameserver durch einen Nameserver Ihrer Wahl, etwa den Ihres Internet-Providers oder den DNS-Resolver von Quad9: 9.9.9.9. Mit Strg+O speichern Sie die Datei, mit Strg+X verlassen Sie den Editor. Anschließend sollte der Netzzugang funktionieren. (mil@ct.de)