c't 7/2022
S. 100
Test & Beratung
Mainboards

Zwölfer-Bretter

Preiswerte Serie-600-Mainboards für Core-i-12000-Prozessoren

Für die zwölfte Generation der Core-i-Prozessoren gibt es die drei Chipsätze H610, B660 und H670 für Mainboards ohne viel Bling-Bling. Unser Test bestätigt, dass die Boards bis zu vier 4K-Displays ansteuern, was sie in Zeiten teurer Grafikkarten besonders attraktiv macht.

Von Christian Hirsch

Die aktuellen Core-i-CPUs „Alder Lake“ brachte Intel nicht auf einen Schlag in den Handel, sondern beschränkte sich im Herbst vergangenen Jahres zunächst auf die High-End-Varianten für Übertakter. Gleiches galt für die Chipsätze, denn es gab zunächst nur LGA1700-Mainboards mit der teuersten Variante Z690. Für die allermeisten Nutzer sind hingegen die preiswerteren Alder-Lake-CPUs der Serien Core i3- und i5-12000 mit vier und sechs Kernen sowie die beiden Dual-Cores Celeron G6900 und Pentium Gold G7400 attraktiver. Diese Core i-12000 mit bis zu 65 Watt „Processor Base Power“ (ehemals TDP, Thermal Design Power) gibt es seit Jahresanfang zu kaufen und sie eignen sich dank hoher Singlethreading-Leistung nicht nur für Office-, sondern auch für Gaming-PCs [1].

​Dazu passende, günstigere LGA1700-Boards mit H610-, B660- oder H670-Chipsatz hat Intel zur gleichen Zeit vom Stapel gelassen. Für den Test haben wir uns das zum Auswahlzeitpunkt jeweils billigste Core-i-12000-Board mit H610-, B660- und H670-Chipsatz herausgesucht und das Testfeld um ein etwas teureres B660-Board ergänzt.

Im Leerlauf verheizt der Leitungsverstärker für die RS-232-Schnittstelle (hellroter Punkt oben links) auf dem Gigabyte B660M DS3H unnötig Strom. Auch das Abschalten der seriellen Schnittstelle im BIOS-Setup ändert daran nichts.

​Günstigstes Board ist das Asus Prime H610M-K D4 für 95 Euro, den mittleren Preisbereich decken das Gigabyte B660M DS3H DDR4 und das MSI Pro B660M-A DDR4 für 120 beziehungsweise 155 Euro ab. Das Mini-ITX-Board Asrock H670M-ITX/ax für 185 Euro begrenzt das Testfeld nach oben hin. Weil DDR5-RAM immer noch doppelt so viel kostet wie DDR4-Speicher, haben wir uns auf Boards für die günstigere Speichertechnik beschränkt.

​Zur Ausstattung der vier getesteten Boards zählen jeweils mindestens ein PEG-Slot, ein M.2-Steckplatz für schnelle NVMe-SSDs mit PCIe-Interface und vier SATA-Ports, um außer SSDs auch Festplatten oder optische Laufwerke anschließen zu können. Mit Ausnahme des billigsten Modells von Asus haben die Boards Multigigabit-Ethernet mit 2,5 Gbit/s. Mit zwei beziehungsweise vier DIMM-Slots sind maximal 64 beziehungsweise 128 GByte Arbeitsspeicher möglich.

​Damit decken die Alder-Lake-Boards ein breites Spektrum ab. Denkbar ist der Einsatz in einer günstigen Surfstation, als Office-PC, der auch für anspruchsvollere Aufgaben wie Bildbearbeitung oder Software-Entwicklung taugt, oder mit einer Grafikkarte als Gaming-Maschine. Zudem lässt sich mit den Boards auch ein Heimserver bauen, sofern man auf Profi-Features wie ECC-RAM und Hardware-Fernwartung wie IPMI verzichtet. Diese Funktionen behält Intel den Xeon-Varianten von Alder Lake und den dazugehörigen Server-Chipsätzen der C-Serie vor, die aber wohl erst in einigen Monaten kommen.

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