c't 7/2022
S. 74
Test & Beratung
Grafikkarte

Günstiger Notnagel

Einsteiger-Grafikkarte mit Sparpotenzial: Nvidia T400 im Test

Die immer noch andauernden Preiskapriolen bei Grafikkarten lassen inzwischen sogar Workstation-Karten wie die Nvidia T400 zur ernsthaften Einsteiger-Alternative für Besitzer normaler PCs werden.

Von Carsten Spille

Nicht jeder Nutzer braucht eine leistungsfähige Spieler-Grafikkarte, aber auch nicht jeder PC-Prozessor hat eine integrierte Grafikeinheit. AMDs bei Selbstschraubern beliebte Ryzen-X-CPUs zum Beispiel benötigen zwingend eine Grafikkarte, um überhaupt ein Bild auszugeben. Doch selbst Einsteigerversionen wie die von uns in vielen Bauvorschlägen empfohlene Nvidia GeForce GT 1030 sind derzeit sehr teuer geworden und haben einige Beschränkungen. So steuert sie lediglich zwei Bildschirme an, hat keinen integrierten Videoencoder und auch die Videodecoder sind eingeschränkt.

Abhilfe schaffte zuvor der Griff zu teureren Karten ab 150 Euro, doch die kosten inzwischen weit über 200 Euro. Unerwarteterweise kommt eine Alternative aus dem Workstation-Segment: Nvidias T400, die in Europa von PNY verkauft wird. Sie hat den im Vergleich zur Pascal-GPU der GT 1030 modernen Turing TU117-Chip, kann drei 4K-Bildschirme ansteuern und Videos de- sowie enkodieren und kostet nur rund 130 Euro. Ein Schnäppchen? Nicht ganz, denn die 3D- und Rechenleistung ist trotz der Turing-Rechenwerke durch dieselbe niedrige Anzahl der Shader-Einheiten wie bei der GT 1030 sehr eingeschränkt. auch Raytracing- oder Tensor-Kerne fehlen ihr. Zudem hat die Karte nur 2 GByte Grafikspeicher – wer etwa Netflix in 4K auf dem PC schauen will, braucht 4. Es gibt zwar eine 4-GByte-Version, für 200 Euro ist sie als 3D-Notlösung aber weniger attraktiv als AMDs Radeon Pro W6400 (siehe S. 75).

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