c't 9/2021
S. 138
Wissen
Dämpfung von WLAN-Signalen
Bild: Thorsten Hübner

Wellenkunde

Wie Alufolie, Metallgitter, Beton & Co. Funkwellen dämpfen

Dämpfungsstoffe können theoretisch Nachbar-WLANs aus der Wohnung heraushalten, was die Datenrate des eigenen Funk­netzes steigern würde. Doch manche haushaltsüblichen ­Materialien dämpfen fast gar nicht und Spalte können die Mühe zunichte machen. Etwas Wissen um die Zusammenhänge erleichtert die Entscheidung, ob man in den Baumarkt zieht oder doch lieber WLAN-Hardware nachkauft.

Von Marcus Nemes

Für gute Datenraten via WLAN muss das Funksignal des Routers kräftig genug beim jeweiligen (Mobil-)Gerät ankommen. Außerdem dürfen Störungen etwa durch fremde Funknetze nicht zu stark sein: Denn dann sinkt mit dem Störabstand (Signal-to-Noise Ratio, SNR) letztlich auch der Datendurchsatz. Da­her gibt es zwei Ansätze zur Verbesserung schlechter Verbindungen: einerseits, das eigene Funknetz überall in der Wohnung möglichst stark werden zu lassen [1] und andererseits, fremde Netze möglichst gut zu unterdrücken. Eine Leserfrage [2] motivierte uns, den zweiten Aspekt gründlich unter die Lupe zu nehmen. Dafür ist ein kleiner Ausflug in die Physik nötig.

WLAN nutzt zur Datenübertragung elektromagnetische Wellen im Frequenzbereich von 2,4 bis 5,9, demnächst 7,1 ­Gigahertz. Diese Mikrowellen breiten sich wie Licht geradlinig aus und unterliegen ebenso Effekten wie Reflexion, Beugung und Absorption. Trifft eine Wel­le auf eine große Platte, kann man drei Effekte beobachten: Einen Teil reflektiert die Platte, ein Teil wird in ihr zu Wärme gewandelt (Absorption) und ein Teil geht hindurch (Transmission). Das Verhältnis von durchgelassener zu der auf die Platte fallenden Leistung ergibt den Transmissionsfaktor. Dessen Kehrwert ist die Transmissionsdämpfung, auch Schirmdämpfung (screen damping) genannt, seltener Einfügedämpfung (insertion loss). Sie hängt von der Frequenz und dem Einfallswinkel der Welle ab.

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