Leserforum
Pommes Fritz statt Kaiserschnitte
Leserforum: Königsschnitte, c’t 4/2021, S. 6
Ich gehe nicht ganz konform mit der Aussage „höchstens eine König-Friedrich-Schnitte“.
Wie auch schon ein berühmter deutscher Poet vor der c’t-Zeit zu Papier oder Gehör brachte:
„Vom alten Fritz, dem Preußenkönig, weiß man sehr viel, doch viel zu wenig. So ist zum Beispiel nicht bekannt, dass er die Bratkartoffeln erfand. Drum heißen sie auch, das ist kein Witz: Pommes Fritz.“ (Heinz Erhardt)
Jedenfalls ist es erwiesen, dass sich der Preußenkönig sehr für den Kartoffelanbau einsetzte.
Gerhard Sonnenwald
Standards & zentrales Hosting
Erneut massive Serverprobleme beim Distanzunterricht, c’t 4/2021, S. 28
Klar und nicht verhandelbar ist die Bildungshoheit der Länder. Die Folge ist damit leider auch eine Vielfalt an Lernplattformen und Videokonferenzsystemen, gehostet an unterschiedlichsten Standorten. Was spricht aber dagegen, gerade im Hinblick auf den durch die Bundesregierung finanzierten „Digitalpakt Schule“, dass eine Bundesregierung zentral festlegt, welche Lernplattform und welche Videokonferenzsysteme genutzt werden. Sie könnte auch – nötigenfalls durch Rahmenverträge mit professionellen Anbietern (warum nicht Microsoft oder Google) – für ein stabiles und DSGVO-konformes Betreiben dieser Plattformen beziehungsweise Videokonferenzsysteme sorgen.
Ähnlich sieht es mit Lernplattformen aus. Besser wäre sogar, die komplette Digitalisierung zu standardisieren: Die Diversität der Anwendungen und Dateiformate im Fernunterricht ist schier endlos, selbst an einer einzigen Schule ist die Nutzung eines einheitlichen Office-Paketes nicht durchsetzbar (Lehrer müssen sich ihr Equipment bislang selbst kaufen – und nehmen dann gerne das, womit sie sich am besten auskennen, bei Hardware und Software). Andere Länder (z. B. Estland) oder sogar Bundesbehörden haben längst Standards in diesem Bereich. Für die Bildung ist es höchste Zeit zu handeln, auch für die Zeit nach dem Fernunterricht.
gh-edumation
Lieber in Rennrad investieren
Peloton Bike+ im Langzeittest, c’t 4/2021, S. 92
Wie absurd ist es bitte, ein Ergometer für rund 3000 Euro anzuschaffen, mit dem ich nur auf der Stelle fahren kann und das ich vor allem nur sinnvoll mit dem Zusatzabo eines Anbieters nutzen kann? Ansonsten kann das Ding nix!
Mal eine kleine Beispielrechnung als Entgegnung: Wenn ich mir heute ein wirklich ordentlich ausgestattetes Rennrad kaufen will, dann gebe ich dafür bei namhaften Herstellern vielleicht maximal 2400 Euro aus. Dann habe ich ein Top-Rad, mit dem ich (Achtung!) ganzjährig auch draußen fahren kann.
Wenn ich dann noch maximal 500 bis 600 Euro investiere, dann kaufe ich noch einen Top-Smart-Trainer. Mit dem habe sämtliche Sensoren bis hin zum Leistungsmesser mit an Bord und kann mich bei jedem beliebigen Radportal anmelden, wenn ich das dringend brauche.
Damit habe ich vielleicht auch 3000 Euro investiert, aber ich habe das Gefühl, dass das sinnvoller, schlüssiger und zukunftssicherer sein könnte als das Trimm-Rad.
Jörg Link
Schweizer QR-Rechnung
QR-Codes mit JavaScript lesen und generieren, c’t 4/2021, S. 142
Die Erkenntnis, dass QR-Codes auch direkt im Browser gelesen und verarbeitet werden können, ist leider auch bei vielen Finanzinstituten noch nicht angekommen. Die letzten Sommer in der Schweiz eingeführte QR-Rechnung kann in den meisten E-Banking-Lösungen nur mit der entsprechenden Mobil-App oder einem speziellen Hardware-Scanner eingelesen werden. Dabei funktioniert das clientseitige Einlesen wie im Artikel beschrieben genauso gut mit einer Webcam, via navigator.mediaDevices.getDisplayMedia()
von einem Bildschirm oder via Canvas auch von einem geladenen Bild oder PDF-Dokument.
Die clientseitige Erzeugung und Verarbeitung von QR-Rechnungen habe ich in meiner Progressive Web App (qr-rechnung.net) implementiert, übrigens genau mit Vue.js, qrcode und jsQR.
Andreas Bilger
Masken effizienter
Selbstgebauter Luftreiniger mit superfeinem HEPA-Filter (H14), c’t 4/2021, S. 166
Wenn es um den Infektionsschutz vor SARS-CoV-2 geht, würde ich die 750 Euro lieber in FFP2-Masken investieren. Diese Masken reduzieren die Übertragung von Viren von einer infektiösen auf eine empfängliche Person nach meiner Berechnung auf 1/15 bis 1/50 – abhängig davon, wie dicht die Masken sitzen, besonders an der Nase.
Um die Gleichgewichtskonzentration von Aerosolpartikeln oder Viren in einem Raum vom Äquivalent eines halben Luftwechsels pro Stunde (wie bei Ihrem Lüfter – oder bei recht mäßiger maschineller oder Fensterlüftung) auf 1/15 zu senken, bräuchte man bereits 7,5 Luftwechsel pro Stunde oder 15 Ihrer mobilen Luftreiniger.
Alfred Trukenmüller
Orientierung im Tunnel
FAQ: Navigationsgeräte, c’t 4/2021, S. 176
Einen entscheidenden Punkt haben Sie nicht erwähnt: Die fest eingebauten Navis können sich auch noch orientieren, wenn der GPS-Empfang weg ist, zum Beispiel im Tunnel. Dazu verwendet das Navi die Sensoren an den Rädern, die in jedem Fahrzeug, das mindestens ABS hat, sowieso vorhanden sind.
Michael Kistinger
Matrix und XMPP
Instant Messages ohne Datenlecks, c’t 3/2021, S. 56
Leider beschreibt der Artikel nur die monolithischen Messengerdienste. Auch wenn WhatsApp gerade wegen seiner (Änderung der) Datenschutzpolitik am Pranger steht, ist die Situation bei allen anderen nicht wesentlich besser. Stets gibt es eine einzige Firma, die den gesamten Verkehr kontrolliert und volle Einsicht in die Metadaten hat. Ob man dabei einer US-amerikanischen Firma mehr oder weniger vertrauen kann als einer russischen, ist schwer zu entscheiden. Somit ist der Wechsel von WhatsApp zu Telegram oder Signal also nur der Wechsel von einem goldenen (?) Käfig zu einem anderen.
XMPP und Matrix werden dankenswerterweise in einem kleinen Abschnitt erwähnt, aber in Ihrer Lösungsmacht nicht angemessen gewürdigt. Nur durch viele kleine Server und Föderation kommt man von der zentralen Überwachungsmöglichkeit weg. Dass nicht immer alle XMPP-Systeme in allen Features optimal miteinander kooperieren, mag sein, ist aber bei den zentralistischen Systemen noch schlimmer. Es ist vollkommen unmöglich, zum Beispiel von WhatsApp aus eine Nachricht an Signal zu schicken.
Dass XMPP und Matrix noch nicht optimal in der Masse der Nutzer angekommen sind, sollte kein Grund sein, sie zu ignorieren, sondern vielmehr Anreiz für c’t, die Situation zu verbessern und ein Tutorial für „Wie setze ich meinen eigenen Server auf“ zu schreiben, um möglichst viele Leser zu motivieren, sich (und ihre EDV-mäßig Mitbetreuten) aus den goldenen Käfigen zu befreien.
Roland Lieger
ePA im Selbstversuch
Start für die elektronische Patientenakte, c’t 2/2021, S. 116
Angeregt durch den Artikel habe ich meine Krankenkasse kontaktiert, um eine ePA beziehungsweise eine passende eGK zu bekommen. Aussage: Karte beziehungsweise PIN muss ich aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen (!?) persönlich in einer Geschäftsstelle abholen. Die nächste ist schlappe 200 Kilometer entfernt. Ende der Digitalisierung.
So wird das nix, liebes Gesundheitssystem!
Dr. Hermann Granzer
Ergänzungen & Berichtigungen
Chamenei, nicht Chomeini
Mit den Trump-Sperren beginnt ein postmodernes Internet, c’t 4/2021, S. 12
Der iranische Religionsführer ist derzeit nicht der (1989 verstorbene) Ajatollah Ruhollah Chomeini, sondern Ali Chamenei.
Mehr Trainer
Peloton Bike+ im Langzeittest, c’t 4/2021, S. 92
Bei Peloton sind inzwischen nicht mehr zwei, sondern vier deutschsprachige Trainer im Einsatz. Außerdem handelt es sich nicht wie beschrieben um Tret-„Energie“, sondern um Tretleistung.
Dauerlizenz für Acrobat DC
PDF-Editoren fürs (Heim-)Büro, c’t 4/2021, S. 112
Acrobat DC ist nicht nur im Abo, sondern auch als Dauerlizenz erhältlich: Der Preis für Acrobat Pro DC 2020 beträgt 630 Euro.
Optimaler PC unter Linux: SSD-Probleme
Linux auf dem optimalen PC 2021, c’t 3/2021, S. 158
Bei manchen Kingston-A2000-NVMe-SSDs, die bei allen drei optimalen PCs 2021 in der Basisvariante im Einsatz sind, kann es beim Linux-Einsatz zu Abstürzen kommen. Kingstons Ingenieure untersuchen das Problem derzeit. Womöglich schützt der Kernel-Parameter nvme_core.default_ps_max_latency_us=2500
. Definitiv können wir das noch nicht sagen, weil es trotz tagelanger Tests nicht gelang, den Fehler mit unseren SSDs zu reproduzieren. Status-Updates dazu veröffentlichen wir im c’t-Forum.
c’t-Forenthread zu SSD-Problemen: ct.de/y6sr
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