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Mastercard attackiert Girocard

Mastercard hat angekündigt, das Maestro-System in Europa weitgehend einzustellen. Es sorgt bislang dafür, dass viele Bankkunden ihre deutsche Girocard („EC-Karte“) auch im Ausland einsetzen können. Branchenexperten erwarten, dass auch Visa ihr Konkurrenzsystem V-Pay aufgibt.

Ohne die Zahlungssysteme Maestro und V-Pay ließen sich viele Girocards nur im Inland einsetzen. Deren Ende könnte mittelfristig ihr Aus bedeuten.

Ab Juli 2023 können deutsche Banken und Sparkassen keine neuen Girocards mehr ausgeben, die zusätzlich die Bezahlfunktion Maestro von Mastercard enthalten („Co-Branding“). Das Kartennetzwerk will sie nur noch in wenigen Ländern anbieten (darunter der Schweiz); in der EU, also auch in Deutschland, soll sie wegfallen. Ohne solch ein Co-Branding kann man mit der Girocard im Ausland aber weder an der Ladenkasse bezahlen noch Geld am Automaten abheben, da die Girocard selbst nicht auslandstauglich ist. Auch inländische Händler sind betroffen, wenn sie auf Maestro statt Girocard setzen.

Karten, die vor dem 1. Juli 2023 ausgeben werden, sollen noch bis zum Ablauf der Karte gültig bleiben. Fachdienste erwarten jedoch, dass bereits vorher immer weniger Läden diese Karten akzeptieren werden. Sie gehen außerdem davon aus, dass Konkurrent Visa sein äquivalentes „V-Pay“ ebenfalls einstellt. In einem Blogpost begründet Mastercard-Managerin Valerie Nowak den Entschluss damit, dass Kunden Maestro-Karten nicht im Onlinehandel nutzen können, obwohl Debitkarten [1] das „bevorzugte Zahlungsmittel“ vieler Menschen seien. Folgerichtig propagiert sie die Mastercard-Debitkarte, die an der Ladenkasse und online genutzt werden kann.