c't 24/2021
S. 170
Test & Beratung
Action-Shooter

Totgespielt

Far Cry 6: Keine Revolution

Trotz großem Produktionsaufwand gelingt Ubisoft mit dem Blockbuster Far Cry 6 nur ein zynisches Gewaltspektakel, das das politisch brisante Thema einer Revolution zur Nebensache degradiert.

Von Andreas Müller

A lles ist wie gehabt im neuen Far Cry 6: blutige Machetenkills in Großaufnahme, zynische Sprüche und brutale Hahnenkämpfe. Ubisoft befüttert damit weiter das Narrativ vom gewaltstrotzenden Videospiel. Von einer solchen Multimillionen-Dollar-Produktion hätte man mehr erwarten dürfen.

Blutiges Action-Spektakel

Far Cry 6 spielt auf der fiktiven tropischen Insel Yara und erzählt eine Geschichte über Unterdrückung und Revolution. Doch während andere Hersteller mit Mut, Kreativität und enormem Produktionsaufwand bedrückende Schuld-und-Sühne-Dramen wie The Last of Us 2 oder gesellschaftskritische Open-World-Abenteuer wie Red Dead Redemption 2 auf den Markt brachten, bleibt Far Cry 6 mit seinem Blockbuster einer einfachen Formel treu: Held oder Heldin rettet eine Insel vor einem Diktator und bringt dabei möglichst viele Menschen um. Zwischentöne oder wenigstens der Versuch, Themen wie Massenmord und Faschismus oder sonstigem Missbrauch gerecht zu werden, gehen im Getöse unter.

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