c't 22/2021
S. 174
Tipps & Tricks

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Alle bisher in unserer Hotline veröffentlichten Tipps und Tricks finden Sie unter www.ct.de/hotline

Windows gehackt?

Heute Mittag klingelte mein Telefon und der Anrufer behauptete, er arbeite im Supportteam von Microsoft und mein Computer sei gehackt worden. Er wollte, dass ich bestimmte Befehle auf meinem System ausführe und ein Fernwartungs-Tool installiere, damit er das Problem aus der Ferne lösen kann. Ich wurde skeptisch und habe aufgelegt, mache mir aber Sorgen, dass mein Rechner tatsächlich gehackt wurde. Ist da was dran?

Nein, es handelt sich bei diesen Supportanrufen um eine bekannte Abzockmasche, die seit Jahren von Betrügern angewandt wird, um die Anrufer um ihr hart verdientes Geld zu bringen. Betrügerische Callcenter, oft aus Indien, rufen massenhaft Rufnummern an, in der Hoffnung, dass der Angerufene auf die Masche hereinfällt und letztlich Geld überweist. Meist sprechen die Anrufer Englisch.

Microsoft warnt seit Jahren davor und stellt klar, dass das Unternehmen keine unerwünschten Anrufe durchführt, „um persönliche oder finanzielle Informationen anzufordern oder um Support für Fehler auf Ihrem Computer anzubieten.“ Ein solcher Anruf ist also immer ein Betrugsversuch. Obwohl die Masche seit Jahren läuft, gibt es immer wieder Menschen, die noch nicht davon gehört haben und den Betrügern Geld überweisen. Es ist daher wichtig, dass Sie auch Ihre Freunde und Bekannten dann und wann erinnern, dass es solche Anrufe gibt und dass man im Fall der Fälle am besten einfach sofort auflegt.

Falls es schon zu spät ist, können Sie versuchen, über die Bank oder die Kreditkartenfirma das Geld zurückzuholen. Falls Sie den Betrügern durch die Fernwartungssoftware Zugriff auf Ihr System gegeben haben, müssen Sie davon ausgehen, dass Ihr Rechner durch den Anrufer infiziert wurde oder Daten abgegriffen wurden, schlimmstenfalls die im System gespeicherten Zugangsdaten für Online- oder gar Banking-Dienste. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, sollten Sie daher den Rechner nach einem solchen Zugriff neu aufsetzen und zumindest bei den wichtigsten Diensten die Passwörter ändern, etwa wenn Geld im Spiel ist. Aktivieren Sie bei dieser Gelegenheit auch gleich die Zwei-Faktor-Authentifizierung, wann immer möglich.

Übrigens ist die im Telefon angezeigte Rufnummer eines Anrufers kein vertrauenswürdiges Merkmal, da sie vom Anrufer beliebig festgelegt werden kann. Selbst wenn also im Display die echte Rufnummer der Microsoft-Hotline erscheint, bedeutet das nicht, dass Microsoft auch tatsächlich anruft. Auch bei anderen Betrugsmaschen kommen gefälschte Rufnummern zum Einsatz; der Fachausdruck dafür lautet Caller-ID-Spoofing. (rei@ct.de)

WPA3-Verwirrung im Mesh beseitigen

Ich habe eine neue Fritzbox 7530AX, aber noch einen alten AVM-Repeater, der anscheinend kein WPA3 kann. Das funktioniert zwar mit den meisten Clients, aber ein Windows-10-PC will sich partout nicht mit dem Repeater verbinden, sondern immer mit der viel schwächeren Funkzelle der Fritzbox. Liegt es daran, dass der Repeater eben keine WPA3-Verbindung anbietet, die Fritzbox aber schon?

Das ist sehr wahrscheinlich. Falls es für Ihren Repeater ein Firmware-Update gibt, spielen Sie dieses ein. Lernt er dadurch AVMs Mesh-Technik, dann setzen Sie ihn auf Werkseinstellungen zurück und koppeln ihn erneut mit der Fritzbox (Koppeltaste am Repeater drücken, dann Connect/WPS an der Fritzbox). Sollte die Fritzbox in Ihrer Netzwerkübersicht nun kein Mesh-Symbol am Repeater anzeigen, müssen Sie den Koppelvorgang einmal wiederholen. Stellt AVM für Ihr Repeatermodell keine Firmware ab Version 7.20 bereit, dann bleibt nur, ihn durch ein moderneres Exemplar zu ersetzen. (ea@ct.de)

Das Symbol in der Mesh-Übersicht der Fritzbox zeigt an, dass der Repeater korrekt ins Mesh eingebunden ist.

Scrollrad in Outlook-Terminauswahl

Wenn ich in Outlook einen neuen Termin anlege, kann ich in der Liste mit den Uhrzeiten das Scrollrad der Maus nicht benutzen, sondern muss den fummeligen Scrollbalken anklicken. Lässt sich das Verhalten ändern?

Nein, das ist fest verdrahtet und lässt sich nicht einstellen. Am besten gewöhnen Sie sich Folgendes an: Klappen Sie die Liste mit den möglichen Start- und Endzeiten gar nicht auf, sondern klicken nur in das Zeitfeld, sodass es markiert ist. Darin funktioniert das Scrollrad, um schnell die Uhrzeit einzustellen. (swi@ct.de)

Hintergrund in Bildern erweitern mit macOS Vorschau

Ich möchte unter macOS ein Bild verzerrungsfrei in einem anderen Seitenverhältnis speichern, also den Hintergrund erweitern. Nur dafür will ich aber keine Software kaufen.

Das gelingt auch mit der in macOS eingebauten Vorschau. Dazu öffnen Sie zunächst das Bild, wählen es dann komplett mit Cmd+A aus und schneiden es anschließend per Cmd+X aus. Über Werkzeuge/Größenkorrektur geben Sie nun die gewünschte Größe des neuen Bildes ein. Kalkulieren Sie die neue Größe so, dass Sie anschließend ein wenig „Luft“ haben, um das Motiv im neuen Rahmen nach Gusto auszurichten – es muss ja nicht immer mittig sein.

Da Sie das Seitenverhältnis verändern wollen, müssen Sie das Häkchen bei „Größe proportional anpassen“ entfernen. Wenn Sie anstelle des durchsichtigen einen farbigen Hintergrund brauchen, können Sie über die Werkzeugleiste einen rahmenlosen Kasten mit beliebiger Füllfarbe einsetzen. Nun fügen Sie ihr Originalbild mit Cmd+V wieder ein und ziehen es mit den Anfasspunkten auf die gewünschte Größe. Sollte die Ansicht nicht passen, zoomen Sie mit Cmd++ oder Cmd+- hinein oder heraus. Abschließend speichern Sie das Bild im gewünschten Dateiformat. (bkr@ct.de)

Navi-Sprachausgabe ohne Straßennamen

Ich benutze Google Maps zur Navigation im Auto. Während der Routenführung nennt Maps bei jeder Anweisung die Namen der Straßen, in die ich einbiegen soll. Das ist mir zu viel Gerede und unterbricht die Musikwiedergabe zu lange. Lässt sich Google Maps irgendwie auf eine weniger geschwätzige Sprachausgabe umschalten?

Das geht, die Einstellung ist aber in Google Maps ziemlich versteckt. Direkt im Zugriff ist nur die Funktion, die Sprachausgabe komplett zu deaktivieren. Für eine knappere Sprachausgabe müssen Sie ein wenig tiefer bohren. Öffnen Sie dazu Google Maps und tippen Sie auf Ihr Profilbild oben rechts in der Suchleiste. In dem nun geöffneten Menü wählen Sie zunächst „Einstellungen“ und dann „Navigationseinstellungen“. Dort finden Sie einen Menüpunkt „Stimmenauswahl“. Hier sollte Deutsch als Standardeinstellung ausgewählt sein, zusammen mit dem Hinweis, dass Straßennamen gesprochen werden. Scrollen Sie nun einfach runter und wählen Sie wieder „Deutsch“ aus. Das aktiviert die kompakte Sprachausgabe, bei der das Navi nur Fahranweisungen ansagt. (spo@ct.de)

Gedrehte Handy-Fotos

Gelegentlich liefern Smartphonekameras surreal wirkende Erlebnisse: Man macht ein Selfie, um etwa der Krankenkasse online ein aktuelles Bild für die neue Gesundheitskarte anzuliefern. Man speichert es ab; es wird in der Galerie des Smartphones einwandfrei und im Hochformat angezeigt. Beim Hochladen jedoch erscheint es plötzlich um 90 Grad gedreht, sodass etwa eine Webanwendung, die keine eigene Drehfunktion besitzt, das Bild ablehnt. Wer jetzt an eine Fehlfunktion der Webanwendung glaubt, das Bild aus der Galerie seufzend lädt, mit einem Bearbeitungstool um 90 Grad zurückdreht und gedreht erneut speichert, erlebt eine Überraschung: Das neue Bild erscheint beim Hochladeversuch wieder um 90 Grad gedreht.

Die Lösung ist einfach, erscheint auf den ersten Blick aber unlogisch: Man lädt das ursprüngliche Bild und speichert es direkt, ohne es zu drehen, erneut ab. Nun bleibt es auch beim Hochladen im Hochformat. Eine mögliche Erklärung: Die eingebaute Intelligenz mancher Standard-Apps kommt sich gelegentlich selbst ins Gehege. Ein abgespeichertes Bild erscheint dann zwar in der Galerie automatisch im Hochformat, trägt aber dennoch in den Metadaten die Information „Querformat“. Die anzeigende App wertet das nicht aus. Eine andere Anwendung, etwa eine Web-App, interpretiert hingegen die in der Datei enthaltene falsche Ausrichtungsinformation. Beim nochmaligen Abspeichern des unveränderten Bildes wird die Ausrichtungsinformation in der Datei dann korrekt gesetzt. (psz@ct.de)

Vor dem Hochladen ist alles in Ordnung, danach liegt das Bild quer.

Pieptöne am Poly-Headset

Ich besitze ein USB-Headset von Poly, das mir eigentlich sehr gut gefällt. Einzig die nervigen Pieptöne der Lautstärkeregelung stören mich. Kennen Sie eine Möglichkeit, diese abzustellen?

Am Kopfhörer selbst geht das zwar nicht, der Hersteller bietet allerdings eine kostenlose Software an. Das Programm namens Poly Lens können Sie auf der Homepage des Unternehmens herunterladen. Die Software dient nicht nur dazu, die Pieptöne in den Griff zu bekommen, sondern stattet Ihren Kopfhörer auch mit Updates aus, sofern der Hersteller diese zur Verfügung stellt. (sht@ct.de)

Poly-Lens-App: ct.de/y4rp

Adressleiste in Safari oben anzeigen

Mit dem Update auf iOS 15 erscheint die Tab- und Adressleiste im Safari-Browser nicht mehr oben, sondern plötzlich unten. Daran kann ich mich nicht gewöhnen. Wie komme ich zur alten Version zurück?

Was Sie wollen, geht auch in der aktuellen Version. Tippen Sie in der Adressleiste auf das Symbol „aA“, mit dem Sie Darstellungsoptionen für die jeweilige Website ändern können. Dort gibt es nun eine Option „Tableiste oben anzeigen“. Sobald Sie darauf tippen, wandern Tabs und Adressleiste wieder an ihren gewohnten Platz. Alternativ gibt es auch einen Weg in den Einstellungen, im Abschnitt Safari-Browser. Die Option „Tabs“ muss von „Tab-Leiste“ auf „Einzelner Tab“ umgestellt werden. (uma@ct.de)

Die Adressleiste in Safari lässt sich auch über die Einstellungen an den gewohnten Ort verschieben.

Vorfahrt für Privatanrufe

Ich habe in meinem Homeoffice das Festnetztelefon so eingestellt, dass sowohl Anrufe auf die Geschäfts- als auch auf die Privatnummer signalisiert werden. Telefoniere ich, bekommen Anrufer ein Besetztzeichen. Bei Geschäftsanrufen soll das auch so sein, Privatanrufe sollten aber weiterhin an den anderen Apparaten klingeln, damit mein Partner oder Kinder den Anruf annehmen können. Da ertönt aber auch besetzt. Wie kann ich das lösen?

Vermutlich ist in der Konfiguration Ihres Telefons im Homeoffice das Merkmal „Abweisen bei besetzt“ oder „Busy on Busy“ eingestellt. In der Fritzbox können Sie die Einstellung ändern, indem Sie Telefonie/Telefoniegeräte wählen, dann auf das Stift-Symbol zum Bearbeiten des gewünschten Geräts klicken und anschließend das Register „Merkmale des Telefoniegerätes“ ansteuern. Ein Telefon mit dieser Einstellung lehnt alle Anrufe mit „besetzt“ ab, die für eine der Nummern eingehen, auf die das Gerät reagiert.

Eine Möglichkeit wäre, das Merkmal „Busy on Busy“ zu deaktivieren. Das ist empfehlenswert, wenn Sie nur ein Telefon für Ihre Geschäftsnummer konfiguriert haben. Dann werden Anrufe auf Ihre Geschäftsrufnummer als besetzt signalisiert, sobald Ihr Geschäftstelefon besetzt ist, Anrufe auf die Privatrufnummer werden aber an allen Apparaten im Haus weiterhin signalisiert.

Falls Sie mehrere Telefone im Office betreiben, aber gleichzeitig immer nur eins bedienen können, müssen Sie „Busy on Busy“ auf allen geschäftlich genutzten Telefonen aktiviert lassen und die privaten und geschäftlichen Anrufe voneinander trennen, indem Sie ein zusätzliches Telefon für Festnetzanrufe einrichten. Das zusätzliche Telefon kann auch Ihr Smartphone sein, das sich mit der App Fritz-Fon als zusätzliches Schnurlostelefon konfigurieren lässt und eingehende Anrufe wahlweise auch unauffällig per Vibration oder lautlos signalisieren kann.(uma@ct.de)