c't 8/2020
S. 64
Titel
Algorithmen: Routenplaner

Zielfinder

Kürzeste Wege berechnen mit Dijkstras Algorithmus – und viele zusätzliche Daten

Ein Kartendienst wie Google Maps ist eine hochkomplexe Plattform, die weiß, wo es die nächste Tank­stelle gibt und die ganz nebenbei Daten für die Routenfindung ­während der Nutzung erhebt. Für die Kernaufgabe, die Berechnung der ­optimalen Route von A nach B, kommt ein ­uraltes Verfahren zum Einsatz.

Von Jo Bager

Sie haben Ihr Ziel erreicht.“ Ein Router wie Google Maps ist längst mehr als ein einfaches Dienst­programm, das den Nutzer von A nach B bringt. ­Google Maps ist vielmehr eine komplexe Reiseplattform, die die nächstgelegenen Bäcker inklusive Öffnungs­zeiten und ­Kundenbewertungen anzeigt. Und Google ist ein Meister darin, die Crowd dafür ­einzuspannen, Daten zu ­diesem Pool beizusteuern. So stammen die Bilder für viele Sehenswürdigkeiten von Freiwilligen – und die Stoßzeiten ­berechnet Google ­automatisch aus der ­Anzahl der Nutzer mit aktivierter Google-Maps-App.

Die Berechnung der Routen ist nur so gut wie die zugrundeliegenden Daten. Google Maps zum Beispiel kartiert längst nicht mehr nur Autostraßen. Es kann Routen auch für Fahrradfahrer, für Fuß­gänger, für öffentliche Verkehrsmittel und sogar für Flüge berechnen. Dafür bezieht es Kartenmaterial zum Beispiel von Ländern und Gemeinden mit ein, aber auch von Non-Profit-Organisationen oder Firmen.

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