Leserforum
Rechtswidriges Handeln
Gesichtserkennung in Europa auf dem Vormarsch, c’t 7/2020, S. 14
Sie führen aus, dass ein großer Teil der Bilddatenbank der beschriebenen Software Clearview rechtswidrig aufgebaut wurde. Weiters beschreiben Sie, dass das dahinterstehende Unternehmen Clearview AI bis heute rege Geschäfte mit verschiedenen Staaten und Behörden treibt.
Da stellen sich mir zwei Fragen. Erstens: Wie kann es sein, dass das Unternehmen für rechtswidriges Handeln, zumal in derart großem Stil, nicht zur Rechenschaft gezogen wird? Und zweitens, was soll ich von Polizei- und Strafverfolgungsbehörden halten, die einen Einsatz rechtswidrig erstellter Datenbanken völlig selbstverständlich erwägen? Wo bleibt der gesellschaftliche Aufschrei?
Dennis Schwalb
Dummheit
Das ist der Preis der Eitelkeit, den die Fraktion „Ich bin wichtig“ jetzt für ihre selbstverliebte Selfie-Posterei zahlt. Das hätte man ja auch vorher wissen können; immerhin ist oft genug darüber informiert worden. Wieder zeigt sich: Die Geistesgifte sind mächtiger als der Verstand. Und die Dummheit stirbt nicht aus.
Lohan
Aurora Store statt Yalp
Smartphones mit Custom-ROMs Google-frei betreiben, c’t 7/2020, S. 26
„Aurora Store“ aus dem F-Droid Store ist ein funktionierender guter Ersatz für „Yalp“ und andere [Werkzeuge, mit denen man den Google Play Store anonym nutzen kann, Anm. d. Red.]. Nach etwas Suche benutze ich nur noch den beziehungsweise in Notfällen „APKGrabber“, für Spezialfälle Amazon.
Name ist der Redaktion bekannt
Projekt /e/ als Alternative
Schön, dass ihr Sailfish und microG als Alternativen benennt. Aber leider wird das durchaus bemerkenswerte Projekt vom Linux-Mandrake-Gründer Gaël Duval mit dem Namen /e/ OS vergessen. /e/ baut auf LineageOS mit microG auf und hat das Ganze noch weiter entgoogelt. Ein kostenloser 5-GB-Nextcloud-Account kommt zu jeder Installation dazu und fungiert als Ersatz für Google-Drive, Kontakte, Kalender usw. Demnächst erscheint auch ein EasyInstaller für alle Betriebssysteme und man kann bei der e-Foundation auch mit eOS vorinstallierte Endgeräte erwerben.
Martin Jäger
Admin umbenennen
UAC auf Domänencomputern, Leserforum, c’t 7/2020, S. 8
In einem Leserbrief ärgert sich Leopold Helm, dass man für den lokalen Administrator „.\“ davorsetzen muss. Dabei ist die Lösung so alt und einfach: Der Lokale Administrator wird zu „Admin“ umbenannt. Wenn man nun beginnt, den Benutzernamen einzutippen, steht bis A-d-m-i „anmelden an DOMÄNE“ dran. Bei A-d-m-i-n wechselt dieses automatisch auf „anmelden an LOKALER-RECHNER“, um ab A-d-m-i-n-i wieder „anmelden an DOMÄNE“ anzuzeigen. Spart viel Zeit und vermeidet Verwirrungen.
Joachim Otahal
Mail Drop für Apple Mail
Große Dateien kostenlos und schnell verschicken, c’t 7/2020, S. 116
Es wäre für macOS-Nutzer ein lohnender Hinweis gewesen, wenn erwähnt worden wäre, dass dieser Service bereits Teil des Betriebssystems beziehungsweise von Apple Mail ist. Ein kleiner Haken in den Mail-Einstellungen (Mail – Einstellungen – Accounts – „Große Anhänge mit Mail Drop senden“), und große Anhänge [bis zu 5 GByte pro Mail, Anm. d. Red.] werden kostenlos in der Apple-Cloud zwischengespeichert. Alle Empfänger (nicht nur Mac-User) bekommen eine Mail mit einem Link zum Download. Ein toller Service, der vielen nicht bekannt ist.
Thomas Nordwald
Filemail in Norwegen
Bei den Cloud-Postfächern vermisse ich eines aus Norwegen, das ich neben WeTransfer gerne benutze, weil es neben einem einfachen Web-Frontend auch eine simple App unterstützt und sogar die Fortsetzung von unterbrochenen Uploads ermöglicht, was bei großen Uploads (unregistriert täglich zweistellige GByte-Mengen) sehr nützlich sein kann: https://filemail.com
Mario Albrecht
Danke fürs Kernel-Log!
Kernel-Log: Linux 5.6 unterstützt Wireguard und USB4, c’t 7/2020, S. 53
Danke für die tollen Zusammenfassungen des Kernelfortschritts. Das wird mir sicher fehlen.
juri-at
You get what you pay for
Zahlen, Daten, Fakten: IT-Fachkräfte, c’t 7/2020, S. 124
Da sieht man mal wieder, wie sehr Erwartungshaltung und Realität auseinanderklaffen. Weiterbildung ist zu teuer, der Uniabsolvent ist billiger. Ich habe auch durch Bewerbungsschilderungen im Bekanntenkreis immer mehr den Eindruck, dass der Fachkräftemangel ziemlich aufgebauscht wird. Aus Sicht der Unternehmer existiert ein Mangel an *hochspezialisierten* Kräften (andersrum: Kann *eine* Sache perfekt), die sich mit einem Lehrlingsgehalt zufrieden geben. Das sagt nur keiner laut genug, hier ist Geiz nicht geil, sondern einfach nur peinlich und weltfremd, geht aber aus den Statistiken ziemlich deutlich hervor. Wie war das? You get what you pay for. Aber Jammern kostet halt erstmal kein Geld.
Patrik Schindler
VCF statt CSV
Datamining in sequenzierten Gendaten mit Pandas, c’t 7/2020, S. 138
Ich neige beim Verarbeiten von Daten aus Genotypisierungen eher dazu, diese in ein rudimentäres VCF-Format (Variant Call Format; der Standard für genetische Daten) zu überführen. Man braucht nur Chromosom, Position, Referenz und alternierendes Allel. Sobald man das CSV in VCF geparst hat, kann man Annotationsprogramme wie Annovar verwenden, um Datenbankinformationen wie z.B. klinische Signifikanz (ClinVar) für jede einzelne Position oder auch Populationsallelfrequenzen (ExAC, gnomAD) zu annotieren. Man kann auf der Basis dann auch wieder auf bestimmte Dinge filtern (vcf-tools, bcf-tools), die einen interessieren.
Zu Programmieren gibt es dann immer noch genug, aber mit Daten im VCF-Format man sich an all den Tools bedienen, die schon da und offen verfügbar sind. Man muss ja nicht jedes Rad neu erfinden.
Jim_Bimm
Ineffizient programmiert
Der CO2-Fußabdruck der IT, c’t 6/2020, S. 63
Was in der ganzen Artikelserie meines Ermessens viel zu wenig betont wird, ist die massive Verschleuderung von Energie durch ineffiziente Programmierung und/oder gestapelte Bequemlichkeitserleichterer, die so lange abstrahieren, dass eine CPU die gleichen Daten zigmal durch die Register schubsen muss, bis sie beim Endanwender ankommen.
Für den Endanwender macht es wenig Unterschied, ob er bei einem Shopbesuch seine Produktliste innerhalb von etwas über oder etwas unter einer Sekunde präsentiert bekommt. Wenn mit Software A der Core eines Serverprozessors eine halbe Sekunde länger auf Volldampf läuft als mit Software B, die aber beide letztendlich genau das gleiche Ergebnis erbringen, ist relativ klar, dass das nur eine geringe Menge Energie mehr kostet. Wenn man diese geringe Menge aber auf die Nutzungszahlen hochrechnet, kommen sehr schnell stattliche Summen an monetärem Mehraufwand (für Strom und Klimatisierung) zusammen.
Wenn ich mir NodeJS (oder den Ableger Node-Red), Java oder den letzten Schrei – Containerisierung – anschaue, sehe ich in Sachen Effizienzverbesserung erhebliche Möglichkeiten.
Patrik Schindler
KI-Entscheidungen
Wie sich KI-Entscheidungen überprüfen lassen, c’t 6/2020, S. 58
Mein Fazit: Das, was heute als „KI“ verkauft wird, hat mit Intelligenz eher weniger zu tun. Es sind eher Assistenzsysteme, die helfen können, aus Daten, zusätzliche Informationen zu extrahieren – wie das prinzipiell seit jeher auch in der Statistik gemacht wird. Als Entscheidungsinstanz sind solche Systeme aber mit äußerster Vorsicht zu genießen – auch wenn es unbestritten auch viele sinnvolle Einsatzszenarien gibt.
Matthy
Ergänzungen & Berichtigungen
Neue Plik-Version
Große Dateien auf dem eigenen Server bereitstellen und Verteilen mit Plik, c’t 7/2020, S. 120
Kurz nach Fertigstellung des Artikels erschien eine neue Vorabversion von Plik 1.3. Mit dieser entfällt die Unterstützung von SeaweedFS, dafür haben die Entwickler nativen S3-Support eingebaut. Außerdem gibt es nun eine integrierte Benutzerverwaltung inklusive eines Admin-Dashboards. Das Sichern von Dateien durch YubiKeys ist entfallen. Die Datenbank-Backends MongoDB und Bolt haben die Entwickler durch Postgres und SQLite ersetzt.
Auch als Epub
Buchkritik: Cory Doctorow, Wie man einen Toaster überlistet, c’t 7/2020, S. 178
Das Buch ist zum Preis von 9,99 Euro auch im Epub-Format erhältlich.
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