Die DNA-Sauger
Wie Ancestry und MyHeritage die DSGVO und andere Gesetze missachten
Online-Dienste zur DNA-Analyse für die Ahnenforschung laufen weitgehend unter dem Datenschutzradar. Doch so langsam sollten die Alarmglocken schrillen. Weder MyHeritage noch Ancestry genügen auch nur entfernt den gesetzlichen Anforderungen in Deutschland.
Silvia frohlockt: „Das Ende des Jahres 2019 markiert den Abschluss eines denkwürdigen Jahrzehnts für uns bei MyHeritage – ein Jahrzehnt des Wachstums und der Innovation“, schreibt sie im deutschsprachigen Blog des DNA-Analyse-Diensts. Silvia liefert unablässig rührige Geschichten von durch Genanalyse wiedervereinten Geschwistern oder Berichte von guten Taten des Unternehmens. Silvia ist Content- und Country-Managerin von MyHeritage.
Die deutsche Website von MyHeritage ist ein perfekt gestaltetes Hochglanzprospekt in geschliffenem Marketing-Sprech. Wahrscheinlich hat auch das Silvia getextet. Aber die Homepage gleicht einem Potemkinschen Dorf: Das rechtliche Fundament des Konstrukts wirkt porös und lieblos. Hinter dem Versprechen der Ahnenforschung mit DNA-Analyse verbergen sich – von MyHeritage nicht einmal im Ansatz gelöste – juristische Probleme.