c't 4/2020
S. 94
Test & Beratung
Mobilfunk-Vielnutzer-Tarife
Bild: Thomas Kuhlenbeck

Eben mal saugen

Mobilfunk-Tarife für die Kurzzeitnutzung

Ab und zu braucht man ein bisschen mehr Volumen, etwa wenn man mit dem Notebook auf eine Dienstreise geht oder wenn es im Ferienhaus kein WLAN gibt, man aber trotzdem gerne Filme und Serien schauen möchte. Die Provider bieten dafür nicht nur Tagesflatrates, sondern weitere ­besondere Tarife und Optionen an, mit denen gelegentliche Download-Exzesse bezahlbar werden.

Von Urs Mansmann

Das monatliche Volumen ist bei den meisten Tarifen in Stein gemeißelt. Es reicht für die alltägliche Nutzung, hin und wieder kann man auch mal ein kurzes Video in der Straßenbahn sehen oder eine neue App herunterladen. Allzu oft darf man das nicht machen, sonst ist am Ende des Freivolumens womöglich noch Monat übrig und der Zugang wird auf unbrauchbare 32 bis 64 kBit/s heruntergeregelt.

Was aber tun, wenn man eben mal kurz mehr Volumen braucht? Im Ferienhaus gibt es kein WLAN und die Kinder möchten gerne die Sendung mit der Maus auf dem Tablet sehen, der Musik-Streaming-Dienst soll für gute Stimmung sorgen und abends, wenn die Kinder im Bett sind, möchte man die neue Folge der angesagten Serie sehen. Klar, man kann Volumen nachkaufen, aber wenn es um mehrere Gigabyte geht, wird das ein teurer Spaß.

Hier helfen zahlreiche Angebote von verschiedenen Providern. Tages- oder Wochenflatrates erlauben eine vorübergehende intensive Nutzung zu einem bezahlbaren Preis, beispielsweise auf Geschäftsreisen oder für einen Wochenendtrip. Ist man länger auf das mobile Internet angewiesen, beispielsweise für einen ausgedehnten Campingurlaub oder für eine gelegentlich genutzte Zweitwohnung, gibt es spezielle Tarife, die als Festnetzersatz dienen. Diese beginnen bei 30 Gigabyte pro Monat, eine Flatrate gibt es schon ab 40 Euro im Monat.

Zusätzliche SIM

Bei einigen Laufzeit- und Prepaid-Verträgen können Sie Tagesflatrates als Option hinzubuchen. Wenn Ihrer nicht zufällig schon dazugehört, müssten Sie den Tarif und möglicherweise noch zusätzlich den Netzbetreiber wechseln. Zwar können Sie die Rufnummer mitnehmen, der Vorgang ist aber dennoch aufwendig. Außerdem sind Sie womöglich noch an Vertragslaufzeiten gebunden.

Alternativ können Sie bei Ihrem Vertrag bleiben und für die Tagesflat eine zusätzliche SIM-Karte in Betrieb nehmen. Dafür sind Dual-SIM-Handys praktisch – allerdings sollten Sie bei der Konfiguration darauf achten, dass der Datenverkehr auch über die gewünschte SIM-Karte läuft und nicht womöglich das knappe Volumen des Hauptvertrags im Handumdrehen aufzehrt. Wenn Sie das Smartphone als Hotspot konfigurieren, versorgt es eine ganze Ferienwohnung. Wenn Sie den gleichen SSID und das gleiche Passwort wie im heimischen WLAN verwenden, können Sie alle Geräte ohne erneute Eingabe der ­Zugangsdaten nutzen.

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