c't 4/2020
S. 68
Test & Beratung
Radeon RX 5600 XT

Aufmüpfiges Mittelkind

AMDs Radeon RX 5600 XT geht an den Start

Anstatt sich brav zwischen den Geschwistern Radeon RX 5500 XT und RX 5700 einzuordnen, rückt die neue 300-Euro-Grafikkarte der teureren Konkurrenz dicht auf die Pelle.

Von Benjamin Kraft

Der Blick auf die technischen Daten der Radeon RX 5600 XT lässt einen staunen: 2304 Shader-Cores, 64 Raster- und 144 Textureinheiten – das klingt stark nach der Radeon RX 5700. In der Tat lötet AMD bei der Radeon 5600 XT den Navi-10-Chip in fast unveränderter Ausführung auf die Platine. Daher bringt sie alle bekannten Navi-Fähigkeiten mit, darunter Video-Decoding, unter anderem von VP9 und H.265, FreeSync 2 und 8K-Ausgabe. Nur beim Speicher hat AMD die Schere angesetzt (6 statt 8 GByte GDDR6-RAM) und den Speicherbus auf 192 Datenleitungen gestutzt. Damit sinkt der Speicherdurchsatz gegenüber der Radeon RX 5700 von 448 GByte/s auf 336 GByte/s.

Ursprünglich wollte AMD die RX 5600 XT über niedrigere Taktraten bei Speicher und GPU stärker von ihrer größeren Schwester abgrenzen, hat es sich dann aber offenbar kurz vor knapp doch noch anders überlegt. Während des Tests bekamen wir neue Firmware, die den durchschnittlichen Spieletakt (Game Clock) der Sapphire-Karte von 1375 auf 1615 MHz, den Boost-Takt ebenso deutlich von 1560 auf 1750 MHz hochdrehte und das Power-Limit von 150 auf 160 Watt lockerte. Außerdem stieg der Speichertakt von 1500 auf 1750 MHz.

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