c't 4/2020
S. 146
Praxis
Videoschnitt unter Linux

Filmreifer Pinguin

Videoschnitt mit Flowblade unter Linux

Mit Flowblade steht Linux-Anwendern ein kostenloses Werkzeug für den Videoschnitt zur Verfügung. Schon nach kurzer Einarbeitungszeit schneiden Sie damit nicht nur ­ansehnliche Urlaubsfilme.

Von Tim Schürmann

Bei schönem Wetter glühte die Smartphone-Kamera und verewigte auf ihren Speicherchips schöne Impressionen vom Kölner Dom und den Rheinbrücken im Sonnenuntergang. Damit die verwackelten Domspitzen nicht die daheim­gebliebenen Familienmitglieder langweilen, soll aus dem vorhandenen Filmmaterial ein kurzer Urlaubsfilm entstehen. Für genau solche Aufgaben eignet sich unter Linux das Schnittprogramm Flowblade. Es erschlägt den Benutzer nicht mit einer überfrachteten Bedienoberfläche, genügt dabei aber auch vielen semiprofessionellen Ansprüchen. Flowblade läuft zudem stabil und steht unter einer Open-Source-Lizenz.

Wie bei allen Schnittprogrammen empfiehlt sich ein möglichst großer Monitor, um alle wesentlichen Elemente im Blick zu behalten. Gerade bei hochauf­lösendem Material benötigt man zudem einen potenten Hauptprozessor. Die Beschleunigungsfunktionen der Grafikkarte kann Flowblade derzeit noch nicht einspannen, wenngleich eine solche Unterstützung bei den Entwicklern auf der Agenda steht. Und es gibt noch eine Einschränkung: Sie können Ihr Gesamtkunstwerk auf maximal neun Video- und Audio-Spuren arrangieren. Das klingt nach wenig, reicht aber für die meisten Projekte locker aus.

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