c't 4/2020
S. 132
Praxis
Programmierbare Tastaturen

Sehr spezielle Tasten

Programmierbare Tastaturen zum Spielen und Arbeiten

Tastaturen, die sich frei programmieren und beschriften lassen, fristen ein Nischendasein in Kassen-PCs. Dabei können sie die Arbeit mit komplizierter Software erleichtern und bei Simulationsspielen den Spielspaß erhöhen. Einmal eingerichtet, funktionieren sie an jedem Computer.

Von Jan Mahn

Programmierbare Tastaturen sind eine Produktkategorie, die die meisten ­Anwender nur aus der Ferne kennen: Sie liegen vor allem neben Supermarktkassen – anders als gewöhnliche QWERTZ-­Tastaturen haben sie sonderbare Beschriftungen wie „Bon“, „Rabatt“ oder „Pfandrückgabe“. Doch auch wenn Kassen das natürliche Habitat dieser Geräte sind und sie daher meist unter dem Begriff „Kassentastatur“ vertrieben werden, können sie auch im Büro, in der Hausautomation oder beim Spielen nützliche Dienste verrichten. Die Tastaturen werden vom Hersteller als Baukasten an die Entwickler von Kassen-Komplettlösungen verkauft. Es gibt Tasten in unterschiedlichen Größen, die man für die gewünschte Anwendung auf dem Raster zusammensteckt. Beschriftet werden sie mit Papier-Einlegern, die von transparenten Kappen gehalten werden. Jede Taste ist frei programmierbar. Bei einem Tastendruck kann die Tastatur eine einzelne Taste, eine Kombination (wie Strg+C) oder gleich eine ganze Zeichenkette an den Computer senden.

Die Einsatzbereiche sind vielfältig. CAD-Konstrukteure wünschen sich vielleicht eine Tastatur, bei der wichtige Funktionen zum Drehen und Verschieben von Werkstücken nicht hinter Tastenkombinationen versteckt sind – eine für diese Anwendung programmierte Tastatur, bei der die Beschriftungen zur Software passen, kann das Leben erleichtern. Musikproduzenten und Video-Cutter können eine zu ihrem Arbeitsablauf und zu ihrer Software passende Tastatur bauen. Wer regelmäßige Arbeiten wie Buchhaltung verrichtet, kann für den eigenen Arbeitsablauf ein Kommandoboard gestalten.

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