c't 3/2020
S. 41
aktuell
Brillen für AR/VR

Bebrillt

AR- und VR-Brillen werden entweder kleiner oder besser

Bosch stattet normale Brillen mit einem Display aus, Varjo macht aus VR-Headsets AR-Brillen – und Panasonic entwickelt ein Mini-VR-Headset mit HDR.

Statt mit beeindruckender 3D-Darstellung und großem Sichtfeld will Bosch den Datenbrillen-Markt mit maximal reduzierter Technik aufmischen: Boschs Smartglasses Light Drive genannte Technik zeigt lediglich ein 2D-Bild an, das in etwa so groß ist wie eine in der ausgestreckten Hand gehaltene Visitenkarte. Für Smartphone-Benachrichtigungen oder Navigations-Hinweise reicht das aus.

Bosch entwickelt ein Laserdisplay für Alltagsbrillen.

Das Besondere: Das Light Drive soll sich in normale Brillen mit Korrekturgläsern einbauen lassen – und zwar so, dass man sie von außen nicht als Datenbrille erkennt. Light Drive erzeugt das Bild mit einem Laserprojektor ähnlich wie ein Röhrenmonitor zeilenweise. Der Laserstrahl wird von einer aufs Brillenglas aufgebrachten Dünnschichtoptik ins Auge reflektiert. Laser ins Auge klingt gefährlich, ist es aber nicht, denn der auf der Netzhaut ankommende Strahl hat eine Leistung von weniger als 30 Mikrowatt. Zum Vergleich: Laserpointer bis zu 1000 Milliwatt gelten als augensicher (Klasse 2). Besonders stolz ist Bosch auf die Optik im Brillenglas. Sie reflektiert trennscharf nur die drei Wellenlängen des Laserstrahls (450, 520 und 638 Nanometer) und ist für die Träger nicht zu erkennen, das Glas erscheint komplett transparent. Von außen erkennt man bei ganz genauem Hinschauen einen leicht farbigen Fleck, das projizierte Bild ist aber nicht abzulesen.