c't 3/2020
S. 150
Praxis
GitHub Actions

Heimarbeit

Eigene Runner für GitHub Actions einrichten

Wer komplexe Projekte in GitHubs Actions umsetzen will, sprengt schnell die Rechenzeit-Kontingente. Das gilt besonders für Jobs auf macOS-Systemen. Runner auf eigener Hardware schaffen Abhilfe.

Ein großes Software-Projekt? Binaries für ARM? Eine iOS-App? Für diese Aufgaben ist GitHubs neue Funktion Actions bestens geeignet [1]. Das sind die Fälle, in denen GitHubs Actions schnell an seine Grenzen stößt: Die für private Repositorys enthaltenen Minuten sind rasch aufgebraucht, Umgebungen auf ARM-Basis bietet GitHub selbst nicht an und die Anzahl der macOS-Jobs ist mager. Mit eigenen Runnern, also Rechnern, auf denen Actions-Jobs laufen können, umschifft man das Problem. Wer in seinen Projekten proprietäre Abhängigkeiten oder Testdaten verwendet, die nur intern bereitstehen, und trotzdem Actions einsetzen will, kann diese in den Runnern nutzen. Wenn man etwa ein paar überzüchtete Server im Schrank hat, die Däumchen drehen, kann man diese effizient nutzen und spart so vielleicht ein bisschen Geld. Oder man nimmt den Entwicklungsrechner, denn auf dem ist ohnehin schon alles Nötige installiert.

Mit eigenen Runnern hat man volle Kontrolle über die Umgebung, in der Actions Jobs laufen.

Zum Kasten: Unterstützte Betriebssysteme für eigene Runner

Die selbst gehosteten Runner können im Grunde all das ausführen, was auch GitHubs Runner in der Cloud können – wenn man die notwendige Software installiert hat. Als Betriebssysteme unterstützt GitHub Windows mit 64 Bit, macOS ab 10.13 und gängige Linux-Distributionen. Eine vollständige Liste finden Sie im Kasten auf Seite 151. Die Runner-Software läuft unter Linux nicht nur auf x86-CPUs, sondern auch auf ARM und ARM64. Für Raspi-Freunde erfreulich: Sie funktioniert auch auf dem nicht von GitHub unterstützten Raspbian.