c't 22/2020
S. 166
Test & Beratung
Action-Rollenspiel

Herzlose Action

Marvel’s Avengers: ohne viel Spielwitz

Das Action-Rollenspiel Marvel’s Avengers zeigt, dass große Namen kein tolles Spiel garantieren. Die unterhaltsame Superheldensaga geht in wüstem Gekloppe und unnützen Mikrotransaktionen unter.

Von Andreas Müller

Die Geschichte beginnt mit einem großen Knall: Bei einer Feier zu Ehren der Avengers explodiert eine gefährliche Chemikalie und macht aus den Einwohnern San Franciscos sogenannte In­humans – Menschen mit Superfähigkeiten. Da es viele Todesopfer gibt, werden die Avengers schnell zu Sündenböcken abgestempelt. Aus Scham verstecken sich Iron Man, Hulk & Co. und müssen mitansehen, wie die geheimnisvolle Organisation AIM die Macht an sich reißt. Die Schurken haben aber nicht mit Kamala Khan alias Ms. Marvel gerechnet, die das alte Team der Avengers wieder zusammentrommelt.

Wie sich die junge Heranwachsende Kamala als erste muslimische Superheldin im Marvel-Universum unter den alten Haudegen behauptet, ist dann auch das Interessanteste an der holprig erzählten Geschichte. Spielerisch wird das geboten, was schon aus anderen Superheldenspektakeln wie Batman oder zuletzt Spider-­Man bekannt ist: wilde Schlägereien gegen große und kleine Bösewichte, bei denen die Helden reichlich ihre Superfähigkeiten einsetzen können.

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