c't 21/2020
S. 160
Praxis
Lüftersteuerung

Fern-Lüfter

Lüftersteuerung mit PWM, Poti und WLAN

Dank eines leisen Luftstroms funktionieren zur Überhitzung neigende Geräte auch an heißen Sommertagen. Mit einem ESP8266 zur Lüftersteuerung – auch im Smart-Home – bleiben keine Wünsche offen.

Von Pina Merkert

Wer sich für den Videochat im Home­office möglichst professionell in Szene setzen will, schließt statt einer Webcam besser per HDMI-Grabber eine Systemkamera wie beispielsweise die Sony 6300 am Rechner an. Blöd nur, wenn die Kamera zum Überhitzen neigt und sich an heißen Sommertagen nach zwanzig Minuten notabschaltet. Schon ein leichter Luftstrom verhindert den Hitzetod, beispielsweise von einem 5-Volt-Lüfter, der praktischerweise vom USB-Port des Rechners Strom bezieht.

Mit dem beim Lüfter beigelegten Adapterkabel dreht der Lüfter aber auf unnötig brausende 2400 Umdrehungen pro Minute auf und stört damit die Tonaufnahme. Eine Steuerung schafft Abhilfe, und moderne Lüfter − egal ob mit 5 oder 12 Volt − bringen die nötige Elektronik gleich mit. Vier Kabel enden im Stecker, der aus dem Gehäuse hängt: ganz links Masse und Stromversorgung (je nach Typ 5 oder 12 Volt), auf Position 3 ein Tacho-Signal, um die Drehzahl zu messen. Den Anschluss zieht der Lüfter bei jeder Umdrehung einmal auf Masse. Der Clou verbirgt sich im vierten Kabel, an dem moderne Lüfter ein pulsweitenmoduliertes Signal (PWM) annehmen (laut Spezifikation mit 25 kHz). Dort stellt man über die Länge der PWM-Impulse die Drehzahl von 0 bis zur höchstmöglichen Drehzahl ein, die der Lüfter schafft und muss dabei nicht mal den Spannungspegel der Versorgungsspannung nutzen. Das bedeutet, dass sich Lüfter mit 4 Anschlüssen auch ohne Pegelanpassung mit Mikro­controllern regeln lassen, die mit 3,3 Volt arbeiten.

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