c't 20/2020
S. 10
Leserforum

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Heimnetzgruppe

Dateiaustausch für alle Plattformen, c’t 19/2020, S. 18

Wenn man Ihren Artikel so liest, wird wieder mal deutlich, wie einschneidend der Wegfall der Heimnetzgruppe war und ist. Leider investiert Microsoft jedoch weit mehr in die Optik als in wirklich wichtige Innovationen, wie zum Beispiel eine verbesserte Heimnetzgruppe.

Konrad Burner Mail

Digitalisierung als Fach

IT-Politik: Eine Milliarde Euro für Lehrer-Laptops und Schul-Admins, c’t 19/2020, S. 35

Es gilt noch immer das Prinzip, dass sich die Methode des Lehrenden an den Bedürfnissen des Stoffs und vor allem denen des Lernenden orientieren muss. Das sind aber genau die Kinder, die Neues noch immer mit ihren fünf analogen Sinnen aufnehmen. Wenn es also um die Digitalisierung in der Schule geht, warum geht es dann um sie als Mittel oder Methode? Die Digitalisierung als Inhalt, als Stoff oder Fach steht komischerweise gar nicht zur Debatte. Die Industrialisierung ist ein ­Fächerinhalt, warum nicht auch die Digitalisierung erst mal als Fach einführen?

Wenn die analogen Kinder dann so viel Inhalt gelernt haben, dass sie sinnvoll mit digitalen Medien arbeiten können, dann ist noch immer Zeit, diese begleitend einzusetzen – und dort, wo es Sinn ergibt, also frühestens an weiterführenden Schulen. Der Malkasten ersetzt den Füller ja auch nur im Kunstunterricht und die Turnkleider werden in Mathe eher nicht benötigt. Mit digitalen Mitteln sollte es sich ähnlich verhalten. Verteufeln? Nein, aber auf ein gesundes Maß stutzen und dort hinstellen, wo das Thema hingehört – das wäre angebracht.

Sebastian Fontaine Mail

Apple nicht berücksichtigt

Security: Einfallstor PDF, c’t 19/2020, S. 47

Der Artikel behauptet oder erweckt den Eindruck, alle Browser wären gleich betroffen. Das ist, wie man in der verlinkten Grafik von Jens Müller leicht erkennen kann, keineswegs der Fall: Chrome, der am weitesten verbreitete Browser der mehr als bedenklichen Firma Google, ist betroffen; Safari von Apple und Edge von Microsoft sind es nicht. Regelmäßig lese ich in c’t Artikel, die Informationen zu Apple entweder auslassen, verzerren oder, wie hier, direkt falsch darstellen.

Peter Resele Mail

Schön spielen

Beeindruckend: Microsoft Flight Simulator 2020 probegeflogen, c’t 19/2020, S. 52

Ihr erster Eindruck zum Flight Simulator 2020 bezüglich „Spiel oder Weltsimula­tion“ scheint mir nicht relevant zu sein. Die Frage ist doch eher: Spiel oder Simulator (als der FS 2020 vermarktet wird). Die tatsächlich hervorragende Grafik mitsamt der möglichen Einbindung des aktuellen Wetters ist heute das Nonplusultra. Was hingegen die Systemintegration (Flugverhalten, Flugplanung, Holdings, IFR-Ab- und -Anflüge usw.) von real existierenden Flugzeugen im FS 2020 betrifft – egal, ob Cessna 152 oder Airbus A320 –, ist die aktuelle Version von „ausreichend“ weit entfernt.

Zahlreiche essenzielle Systeme funktionieren (noch) nicht, das Modeling des realen Flugverhaltens (Aerodynamik) der angebotenen Fluggeräte reicht jenen von X-Plane oder Prepar3D bei weitem nicht das Wasser. Der FS 2020 ist ein Spiel und kein Flugsimulator, mit dem komplexe Flüge oder Instrumenten-Prozeduren realitätsnah geübt werden können. Deshalb: ein Platz im Spiele-Olymp meinetwegen, (noch) nie aber unter den ernst zu nehmenden Flugsimulator-Programmen.

Hans U. Aebersold Mail

Wenn Windows nicht mehr startet

Die riskante Abhängigkeit der Bundesrepublik von amerikanischen IT-Riesen, c’t 19/2020, S. 64

Meiner Meinung nach mangelt es den von US-amerikanischen IT-Konzernen abhängigen Wirtschaftssubjekten, also uns allen, an Fantasie, wie ein vom Donald angegangener Cyberkrieg wirklich ablaufen könnte: Nach einem nächtlichen Zwangsupdate verweigern in der Region des Gegners der USA alle Windows-PCs, alle Android-Geräte und das Apple-Universum den Start. Wie das gemacht wird, hat Samsung vor ein bis drei Monaten eindrucksvoll demonstriert, als die Firma über Nacht jede Menge Blu-ray-Player weltweit in eine Endlos-Bootschleife schickte.

Wenn kein Rechner mehr startet, dürfte das Problem mit einer bockigen Cloud in den Hintergrund treten. Als Minimal­anforderung schwebt mir eine Dual-­Boot-Umgebung vor mit parallel installiertem, einsatzfähigem Linux. Ob man in Deutschland oder der EU ein Internet aufrecht­erhalten kann, wenn der Donald es nicht will, kann ich leider nicht abschätzen.

Ulrich Braun Mail

Plattformunabhängige ­Software

Freie Software für die digitale Souveränität, c’t 19/2020, S. 70

Schon seit meiner Ausbildung zum Informatiker träume ich von plattformunabhängiger Software. Ich bin ein Admin in einer kleinen Einheitsgemeinde und setze sechs Microsoft- und neun Linux-Server ein. Mit Spannung verfolge ich die beiden unterschiedlichen Projekte von Dataport und HSH. Dies sind hier die ersten zaghaften, aber auch nicht ganz uneigennützigen Versuche (Dataport), freie Software im größeren Maße zu etablieren.

Wenn ich aber an die ganzen Gelder denke, die schon verbrannt wurden, könnte man meinen, dass der Föderalismus hier ein Hemmschuh ist. Bestes Beispiel: LiMux und Schleswig-Holstein, der eine reißt ab, der andere baut auf. Auch wenn sich die Länder mit ihren Gesetzen, Satzungen etc. unterscheiden, sind doch aber die Fachbereiche und Dienste die gleichen. Steuern und Gebühren werden erhoben, abgerechnet, eben verwaltet.

Würde eine bundeseinheitliche Zentrale mit den (einheitlichen) Fachanwendungen geschaffen, die dann noch in Landesrechenzentren für die Länder, Städte und Gemeinden gehostet würden, wäre es getan. Das könnte nur plattformunabhängig und webbasierend funktionieren, wäre aber eine Riesenchance für Open Source. Geschafft haben wir es, wenn der Sach­bearbeiter, der von Hamburg nach München zieht, sich vor dieselbe Software setzt und einfach weiterarbeiten kann.

S. Hollnack Mail

Souveränität durch Open Source

Rückblick: Woran LiMux gescheitert ist, c’t 19/2020, S. 78

Es ist ein perfides Framing, die tatsächliche Abhängigkeit von Microsoft auf eine Stufe zu stellen mit der angeblichen Abhängigkeit von „eigenen Open-Source-­Entwicklern“. Das ist überhaupt keine Abhängigkeit, sondern ganz normale Arbeit von Programmierern, die im Grundsatz jederzeit ersetzbar sind. Im Gegenteil, gerade dadurch wird die gewünschte digitale Souveränität erreicht.

Aber für uns mit unserer mittelalterlichen Kleinstaaterei, schönfärbend Föderalismus genannt, sind das nur schöne Träume. Sechzehn Landesfürsten machen jeweils ihr eigenes Ding; hinzu kommen Strukturen des Bundes und zig Kommunen, die jeweils ihr eigenes Süppchen kochen. Zentrale Strategie, gar ein Konzept? Fehlanzeige. Daran krankt die digitale Souveränität.

Christoph Schmees Mail

Unnötiger Datenfluss

Acht Website-Baukästen im Vergleich, c’t 19/2020, S. 130

Völlig unnötigerweise lädt der Web­baukasten von Strato einen Font über die US-Amazon-Cloud. Insofern wird die ­IP-­Adresse einem Empfänger in einem nicht europäischen Drittland mitgeteilt. Und das nach dem aktuellen EuGH-Urteil zur Drittland-Übermittlung!

Das ist – mit Verlaub – eine Sauerei von Strato, die sich erst nach vielen Stunden der Website-Gestaltung herausstellt. Den verspielten Font „awesome“ nutze ich nicht! Außerdem werden Website-Zähler-Cookies gesetzt. Der konkrete Nutzen erklärt sich mir nicht.

Nicholas Vollmer Mail

Am Target vorbei

Glossar Onlinewerbung und Datenschutz, c’t 18/2020, S. 24

Bei all der Technik und Energie, die man in dieses Thema [Werbe-Targeting, Anm. d. Red.] reinsteckt, frage ich mich unweigerlich, warum ich dennoch die ersten zwei Wochen nach dem Kauf eines Produkts eben dafür Werbung bekomme. Ist das nicht irgendwie schräg?

Frank Weichert Mail

Webradios: USB-Stick statt vTuner

Webradio-Sendersuche ohne vTuner-Dienst, Hotline, c’t 17/2020, S. 120

Als Besitzer des AV-Receivers Yamaha RX-V473 stand ich auch vor dem Problem mit den vTuner-Lizenzkosten. Ich bin darauf gestoßen, dass man in M3U-Playlisten auch URLs von Webradio-Streams ablegen kann. Solche M3U-Dateien liest mein AV-Receiver auch vom USB-Stick. Ich kann nun zwar keine Webradiostationen direkt am Receiver abspeichern, aber am PC. Dabei kann ich nun sogar die Ordnerstruktur selbst wählen, darin lege ich pro Station eine Textdatei mit der Endung m3u (statt txt) an, in der ausschließlich der Link des Streams steht.

Dirk Wiesing Mail

Der Tipp ist einen Versuch wert, funktioniert aber nicht bei allen betroffenen Webradios.

Ergänzungen und Berichtigungen

Test von Multibanking-Apps kommt später

Aus redaktionellen Gründen haben wir den für dieses Heft angekündigten Artikel zu Multibanking-Apps verschoben. Er erscheint voraussichtlich in c’t 21/2020.

Wir freuen uns über Post

Fragen zu Artikeln

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