c't 2/2020
S. 178
Test & Beratung
Buchkritik

Datenfragen, tiefgebohrt

Big Data hier, Datenskandale dort: Vor lauter Schlagzeilen kommen Grundsatzfragen rund ums Thema Daten oft zu kurz. Der Sammelband „Dateneigentum und Datenhandel“ fordert juristisch Interessierte heraus, die sich genau darauf einlassen möchten.

Wenn es um Daten als Wertträger und digitalen Rohstoff geht, bestimmt die Problematik personenbezogener Daten die öffentliche Diskussion. Dabei gibt es rund um Gewinnung und Verwertung von Daten vielerlei wichtige Rechtsfragen auch abseits von DSGVO und ePrivacy-Verordnung. Wem gehören etwa Messdaten? Welche Chancen bieten Modelle des Datenhandels für die informationsgetriebene Wirtschaft der Zukunft? Wie könnte man sich die Arbeit mit freien, gemeinschaftlich gepflegten Datenpools analog zum Konzept von Open-Source-Software vorstellen?

Die Stiftung Datenschutz will mit der Aufsatzsammlung ein breites Themenspektrum rund um die Ware Daten beleuchten. Es geht um rechtliche, wirtschaftliche, politische und soziale Aspekte. Tatsächlich bilden aber juristische Untersuchungen klar den Schwerpunkt. Ohne Kenntnis rechtlicher Schlüsselbegriffe hat der Leser es schwer, den streckenweise sehr tief gehenden Ausführungen von Rechtswissenschaftlern zu folgen.