c't 19/2020
S. 160
Praxis
Homegear

Funkbrücke für Thermo­state

Homegear bindet MAX! und HomeMatic-BidCoS zeitgemäß ins Smart Home ein

Werkeln im smarten Zuhause noch 868-MHz-Geräte mit MAX!- oder BidCoS-Protokoll, ­übersetzt ein Raspberry Pi mit CUL-Stick und Homegear zwischen den angestaubten Geräten und einem modernen System mit MQTT und Node-Red.

Von Pina Merkert

Selten entsteht ein Smart Home in einem Rutsch. Meist wächst das fernsteuerbare Zuhause über Jahre mit neuen Sensoren und Ak­toren mal hier und mal da. Zwangsläufig stammen da­mit einige der Komponenten aus einer Zeit, in der Hersteller manches Smart-Home-Pro­blem noch weniger skalierbar, weniger verschlüsselt und fehleranfälliger angegangen haben. Als Nutzer will man die betagten Komponenten aber nicht ­einfach austauschen – immerhin funktionieren sie noch und moderner Ersatz würde ordentlich Geld kosten.

In unserer redaktionsinternen Test­gerätesammlung fanden wir beispielsweise noch Funkregler für Thermostatventile an Heizkörpern und Fenstersensoren, die bei 868 MHz mit dem unverschlüsselten MAX!-Protokoll kommunizieren. MAX! kann man nach heutigem Standard nicht mehr als Funkprotokoll fürs Smart Home empfehlen, da das Protokoll einige Schwächen aufweist: Bei allen Funkübertra­gungen mit 868 MHz dürfen Teilnehmer – auch die Zen­trale – maximal 1 Prozent der Zeit senden. MAX! kombiniert das mit einem ineffizienten Nachrichtenformat. Das Protokoll verschwendet mit redundanten Bits für wenig Daten sein Zeitbudget. In einem Smart Home mit Dutzenden Sensoren und Aktoren kommen die sich mit MAX! so oft in die Quere, dass es in ungünstigen Fällen eine halbe Stunde dauert, bis ein Befehl versendet und der Empfang bestätigt wurde. Mit nur wenigen Geräten geht es aber innerhalb von Sekunden bis Minuten.

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