c't 16/2020
S. 20
Titel
Windows-Schätze: Sicherheit

Schutzkiste

Die Sicherheitsfunktionen von Windows 10

Die Sicherheit von Windows genießt keinen guten Ruf. Doch ein Blick auf die Security-Features zeigt, dass es Angreifer schwerer denn je haben.

Von Ronald Eikenberg

Windows wird am häufigsten angegriffen. Das liegt jedoch nicht daran, dass es löchrig wie ein Schweizer Käse ist. Angreifer suchen sich schlicht das größte Ziel. Und die Verbreitung von Windows ist auf dem Desktop nach wie vor viel höher als von macOS und Linux zusammen. Tatsächlich legt sich Microsoft richtig ins Zeug, um Windows so sicher wie möglich zu machen. Die Einschränkung „so sicher wie möglich“ ist allerdings eine erhebliche, denn Windows ist eine offene, historisch gewachsene Plattform, die dem Anwender viele Freiheiten lässt, die man ihm nicht wieder nehmen will. Moderne Schutzkonzepte wie bei iOS, unter dem Nutzer nur von Apple überprüfte und digital signierte Software ausführen dürfen, lassen sich langjährige Windows-Nutzer nicht gefallen.

Nachgehakt: Windows-Schätze: Sicherheit

Der Anwender darf also starten, was er will, doch Windows versucht, ihn vor dem gröbsten Unheil zu bewahren. Allen voran steht der Virenjäger Windows Defender, den Microsoft schon mit Windows 8 zu einem festen Bestandteil seines Betriebssystems gemacht hat. Sie finden ihn und weitere Schutzfunktionen durch eine Startmenü-Suche nach „Windows-Sicherheit“. Anfangs trug der Gratisschutz noch den Stempel „Besser als nichts“ und konnte einen Virenschutz der etablierten AV-­Hersteller nicht vollständig ersetzen. Im Laufe der Zeit hat Microsoft den Defender jedoch immer weiter verbessert: Beim ­aktuellen Vergleichstest des Prüf­instituts AV-Test (März/April) ist er in puncto Schutzwirkung mit 5,5 von 6 möglichen Punkten gleichauf mit Avira, G Data, Kas­persky und anderen verbreiteten Virenscannern. Anders als die nachinstallierbaren Antivirenprogramme muss der Defender nicht darum buhlen, dass der Nutzer ein Abo verlängert oder gar Werbung anzeigen. Der Microsoft-Schutz macht einfach nur seinen Job.

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