c't 16/2020
S. 102
Test & Beratung
Mittelklasse-Prozessoren

Power in der Mitte

Günstig und leistungsstark: aktuelle Mittelklasse-Plattformen von AMD und Intel

AMD und Intel haben ihre neuen Brot-und-Butter-Chipsätze B550 und B460 als Unterbau für die bezahlbaren Ryzen- und Core-i-­Typen vorgestellt. Gepaart mit Sechskern-Prozessoren bilden sie eine attraktive Basis mit ganz ­unterschiedlichen Stärken.

Von Benjamin Kraft

Wer beim Rechnerkauf für Mainboard und Prozessor zusammen maximal 400 Euro veranschlagt, darf sich gerade über viele Neuvorstellungen freuen. Intel hat jüngst die zehnte Core-i-Generation alias Comet Lake aufgelegt [1] und ihr die 400er-Chipsatzreihe zur Seite gestellt. AMD schickte im Juni endlich den B550-­Chipsatz in den Markt, mit dem sich die PCI-Express-4.0-Fähigkeiten der Ryzen-­3000-Serie auch auf günstigeren Boards als den X570-Dickschiffen nutzen lassen.

Außerdem hat AMD unter der internen Bezeichnung Matisse 2 drei neue, beschleunigte Varianten bestehender CPUs herausgebracht. Für die Sechs-, Acht- und Zwölfkerner Ryzen 5 3600XT, Ryzen 7 3800XT und Ryzen 9 3900XT sieht AMD Preise von 259, 419 und 529 Euro vor, also exakt die Preisempfehlungen der bisherigen X-Versionen. Weil deren Straßenpreise bereits deutlich gefallen sind, stehen sich unter der 200-Euro-Marke die beiden Sechskerner Core i5-10400 und Ryzen 5 3600 gegenüber, bei rund 280 Euro heißt das Duell derzeit i5-10600K versus Ryzen 5 3600XT, ebenfalls mit jeweils sechs CPU-Kernen. Weiter oben im Preisgefüge läuft das Preis-Kern-Verhältnis zunehmend auseinander. So kostet der Core i9-10900K mit zehn Kernen 560 Euro, während man bei AMD für unter 430 Euro bereits den Zwölfkerner Ryzen 9 3900X bekommt. Dem etwa 760 Euro teuren 16-Kerner Ryzen 9 3950X kann Intel derzeit nichts entgegensetzen.

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