c't 16/2020
S. 110
Test & Beratung
Linux-Distribution

Frischer Atem

Linux Mint 20: Ubuntu-Ableger für Traditionalisten

Die Mint-Entwickler versprechen ein einsteigerfreundliches Linux für alle, die das klassische Desktop-­Layout bevorzugen. Ein neues Tool ver­einfacht den Transfer von Dateien im ­lokalen Netz.

Von Keywan Tonekaboni

Ende Juni ist unter dem Codenamen Ulyana die jüngste Version des Ubuntu-­Abkömmlings Linux Mint erschienen. Die Entwickler um Clement Lefebvre haben zentrale Elemente von Ubuntu an die eigenen Vorstellungen angepasst, wozu insbesondere die eigene Desktop-Oberfläche Cinnamon zählt. Ins Auge sticht das ­klassische Layout mit Startmenü und Taskleiste. Neben den bereits integrierten nützlichen Open-Source-Programmen von LibreOffice bis Thunderbird vereinfacht Mint auch die Installation kommerzieller Software wie Skype, Spotify oder Google Earth. Die Entwickler sichern ­Updates bis April 2025 zu – dann läuft auch der reguläre Support von Canonical für den Ubuntu-Unterbau aus.

Linux Mint behauptet sich mit diesem eigenständigen Ansatz und erfreut sich seit Jahren einiger Beliebtheit. Doch der Großteil der Software kommt nicht von Linux Mint, sondern direkt von den Ubuntu-Servern; ebenso die Updates. Dazu ­verwendet Mint jeweils die aktuelle Ubuntu-Version mit Langzeitunterstützung (LTS). So basiert Linux Mint 20 auf dem im April veröffentlichten Ubuntu 20.04 LTS. Ob Kernel-Version, Software-Basis oder der Installer, vieles entspricht der Vorlage aus dem Haus Canonical. Ebenso wie bei Ubuntu sind die Neuerungen eher überschaubar, insbesondere da ein kleines Team Freiwilliger Mint entwickelt.

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