c't 15/2020
S. 126
Wissen
Schulclouds
Bild: Albert Hulm

Schulen im Stresstest

Erfahrungen aus drei Monaten Unterricht in der Cloud

Als die Schulen Mitte März für ­Präsenzunterricht geschlossen ­wurden, standen Lehrkräfte, Schüler und Eltern unvermittelt vor großen Herausforderungen. Schulclouds wurden zur zentralen Infrastruktur. Wie sie sich bewährt haben, zeigt ein Blick auf die Praxis des Lehrens und Lernens auf Distanz.

Von Dorothee Wiegand

Am 13. März 2020 meldet Innove, das estländische Kompetenzzentrum für Bildung: „Die Schulen wechseln in den Digitalbetrieb.“ Kein Wort von Ausnahmezustand oder ungeahnten Herausforderungen – die unaufgeregte Botschaft lautet: Der Unterricht geht weiter, nur eben digital. Mit seinem modernen Bildungssystem gehört Estland zu den führenden Nationen auf diesem Gebiet. Seit 1999 verfügen alle Schulen des Landes über einen Internetzugang. 90 Prozent der Bildungseinrichtungen nutzen das landesweite Schulmanagementsystem eKool, über das Lehrer, Schüler, Eltern und die Schulverwaltung miteinander kommunizieren.

So weit ist das deutsche Bildungssystem noch lange nicht. In der ICILS-Studie 2018, die Ende 2019 veröffentlicht wurde, belegt der Unterricht in Deutschland beim Einsatz digitaler Medien den vorletzten Platz. Die internationale ICILS-Studie (International Computer and Information Literacy Study) untersucht die Digitalkompetenzen von Schülerinnen und Schülern der 8. Klassen.

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