c't 15/2020
S. 82
Test & Beratung
Mail-Verschlüsselung

OpenPGP auf dem iPhone

Das pEp-Projekt will OpenPGP-Verschlüsselung nun auch auf iPhones und iPads möglichst einfach machen. Die preiswerte App funktioniert, ist aber alles andere als selbsterklärend.

Besitzer von iPhones oder iPads haben bislang kaum eine Wahl: Möchten sie verschlüsselt mailen, nutzen sie in aller Regel den Standard S/MIME, weil OpenPGP bisher von Apple Mail gar nicht und von alternativen Clients höchstens rudimentär unterstützt wurde. Das ändert sich nun: Die Initiative „Pretty Easy Privacy“ (pEp) stellt nach mehrjähriger Entwicklung ihr gleichnamiges E-Mail-Programm für moderate 3,49 Euro im Apple Store bereit.

pEp möchte Ende-zu-Ende-Verschlüs­selung so radikal vereinfachen, dass sie stets im Hintergrund ohne Zutun des Nutzers abläuft. Auf dem PC und unter And­roid funktioniert das nach einigen Geburtswehen mittlerweile (siehe c’t 22/2018, S. 132). Die neue iOS-App übertreibt es mit dem „keep it simple“-Prinzip etwas: Der Einrichtungsdialog nach dem ersten Start fragt lediglich nach Mailadresse und Mailprovider, richtet den Account ein und generiert ein PGP-Schlüsselpaar. Man bekommt davon nichts mit und kann beispielsweise nur hoffen, dass die App nicht per POP3 das Postfach leert, sondern IMAP nutzt (was sie tut).

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