c't 11/2020
S. 172
Tipps & Tricks

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Alle bisher in unserer Hotline veröffentlichten Tipps und Tricks finden Sie unter www.ct.de/hotline

Task-Manager automatisch starten

Ich möchte gerne, dass mein Windows bei jedem Start den Task-Manager automatisch lädt. Dazu habe ich eine Verknüpfung auf C:\Windows\System32\Taskmgr.exe in den Autostart-Ordner des Startmenüs eingefügt. Windows scheint das aber zu ignorieren. Mit einem test­weise auf dieselbe Weise eingebundenen Notepad funktioniert es. Was ist da los?

Windows kann auf diese Weise offenbar keine Anwendungen starten, die mit vollen Administratorrechten laufen wollen. Das trifft auf den Task-Manager zu, auch wenn er beim Öffnen keine UAC-Abfrage provoziert.

Die einfachste Möglichkeit, ihn trotzdem per Autostart zu laden, besteht in einer einfachen Batch-Datei. Die muss nur die Zeile

start C:\Windows\System32\Taskmgr.exe

enthalten. Sie können sie mit einem beliebigen Text-Editor erstellen, achten Sie beim Speichern aber darauf, die Datei­endung .cmd zu verwenden. Sie brauchen nicht einmal eine Verknüpfung zu erzeugen, sondern können die Datei direkt im Startmenü speichern, also im Ordner %appdata%\Microsoft\Windows\Start Menu\Programs\Startup.

Übrigens können Sie sich die ganze Autostart-Fummelei sparen, wenn Sie sich angewöhnen, den Task-Manager beim Abmelden oder Herunterfahren einfach geöffnet zu lassen: Seit ein paar Updates merkt sich Windows 10, welche Programme beim Shutdown laufen, und stellt sie bei der nächsten Anmeldung wieder her. (hos@ct.de)

SmartScreen-Alarm

Beim Start eines Programms, das ich von einer eigentlich vertrauenswürdigen Seite im Internet heruntergeladen habe, erschien die untenstehende Fehlermeldung auf meinem Monitor. Stellt dies tatsächlich eine Gefährdung des Computers dar? Mein parallel installiertes ­Kaspersky Internet Security hatte an der Datei nichts auszusetzen. Wie verhalte ich mich richtig?

Der SmartScreen-­Dienst des Windows-­eigenen ­Virenscanners Defender reagiert manchmal übertrieben vorsichtig auf un­bekannte Programme.

Die Meldung bedeutet, dass der Smart­Screen-Dienst im Microsoft Defender keine Informationen über die Vertrauenswürdigkeit der Datei vorliegen hat. Dies geschieht etwa dann, wenn die Datei gerade erst herausgegeben wurde und Sie einer der Ersten sind, die sie auszuführen versuchen. Meldet SmartScreen einen Herausgeber, dann ist die Datei digital signiert.

Wenn die Virenscanner nicht anspringen, sollten Sie sich keine Sorgen machen. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, können Sie die Datei noch mit dem Scandienst auf www.virustotal.com überprüfen. (rei@ct.de)

Raspi-Log trotz Firewall

In c’t 8/2020 (S. 158: Netzwerkpost) beschreiben Sie ein PowerShell-Skript, mit dem man sich unter Windows Statusmeldungen vom Raspi anzeigen lassen kann. Das funktioniert auch prima, allerdings muss ich dafür die Defender Firewall deaktivieren. Das kann doch so nicht gewollt sein. Ich habe den dazugehörigen Port bei den eingehenden Regeln als erlaubt eingetragen und auch andere Ports ausprobiert – alles ohne Erfolg. Sobald ich die Firewall einschalte, bleiben die Meldungen aus, ohne Firewall sprudelt es nur so. Was mache ich falsch?

Das deutet auf eine Fehlkonfiguration der Windows Firewall hin. Der UDP-­Server sollte auch bei eingeschalteter Firewall funktionieren.

Vermutlich hängt es damit zusammen, dass Windows die Netzwerktypen „Öffentlich“ und „Privat“ unterschiedlich behandelt. Wenn das PowerShell-Skript aus dem Heft zum ersten Mal nach eingehenden Verbindungen lauscht, legen Sie fest, ob es das in öffentlichen und/oder privaten Netzen darf. Vorausgewählt ist das nur für private Netze. Wenn Sie einfach auf OK geklickt haben, darf die PowerShell also nur in privaten Netzen lauschen.

Möglicherweise ist Ihr Netz aber „Öffentlich“. In diesem Modus gelten andere Firewall-Regeln, eingehende Verbindungen werden dabei in aller Regel blockiert. Tippen Sie doch mal „Netzwerkstatus“ ins Startmenü und überprüfen Sie auf der Einstellungsseite ganz oben, ob Ihr Netz als öffentlich oder privat behandelt wird. Handelt es sich um ein öffentliches Netz, können Sie es über den Link „Verbindungseigenschaften ändern“ zu einem privaten Netz machen.

Alternativ können Sie auch die Firewall-Regeln anpassen. Gehen Sie über eine Startmenüsuche zu „Firewallstatus überprüfen“ und klicken Sie anschließend auf „Erweiterte Einstellungen“ und „Eingehende Regeln“. Dort können Sie dann die Regeln für die „Windows PowerShell“ überprüfen und anpassen. (rei@ct.de)

Hintergrund weichzeichnen in Microsoft Teams

Wenn ich mit meinem PC im Heimbüro an einer Videokonferenz mit Microsoft Teams teilnehme, finde ich in der unten eingeblendeten Funktionsleiste hinter den drei Punkten ein Menü, das unter anderem den Befehl „Hintergrund“ enthält. Aus der erscheinenden Übersicht kann ich entweder den ersten Eintrag auswählen und meine Umgebung weichzeichnen lassen oder mit einem der anderen Punkte ein Hintergrundbild wählen. Auf meinem Notebook fehlt der Menüpunkt „Hintergrund“ aber komplett. Auf beiden Rechnern sind dieselbe Windows-Version und dieselbe Teams-App installiert. Was ist auf dem Notebook anders?

Vermutlich der Prozessor. Der Hintergrundeffekt setzt eine CPU mit der Befehlssatzerweiterung AVX2 voraus (Ad­vanced Vector Extensions 2). Die beherrschen die Intel-CPUs ab Core i-4000 (2013) und AMD ab A-8000 (2015) sowie Ryzen (2017). Ausgenommen sind die aktuellen Celerons und Pentiums, bei denen Intel – vermutlich aus Marketinggründen – AVX und AVX2 absichtlich deaktiviert, obwohl es die Kerne eigentlich könnten. Die Billig-­CPUs von AMD (Athlon 200GE, 3000G) verstehen hingegen AVX2-Be­fehle.

Das kostenlose Diagnosewerkzeug CPU-Z verrät unter anderem, welche Befehlssatzerweiterungen in Ihrer CPU vorhanden sind 

Was für ein Prozessor in Ihrem Rechner steckt und ob er AVX2 beherrscht, finden Sie zum Beispiel mit dem kostenlosen Tool CPU-Z heraus (Download via ct.de/yug9). Die Liste der in Ihrer CPU aktiven Befehlssatzerweiterungen steht dort in der Liste „Instructions“ auf der ersten Seite. (chh@ct.de)

CPU-Z: ct.de/yug9

Eigene Hintergründe in Microsoft Teams

Seit Kurzem kann man in Microsofts Chatprogramm Teams bei Videokonferenzen einen von mehreren vorgegebenen Hintergründen für das eigene Videobild auswählen. Die gefallen mir aber alle nicht. Kann man da auch ein eigenes Bild verwenden?

Ja, das funktioniert mit einem Trick: Unter Windows öffnen Sie dazu zunächst ein Explorer-Fenster und geben in die Adresszeile den Pfad %appdata%\Microsoft\Teams\Backgrounds ein. Unter macOS heißt das Verzeichnis, dessen Namen Sie in den Finder eintippen ­müssen, /Users/<Benutzername>/Library/Application Support/Microsoft/Teams/Backgrounds. Hier finden Sie die vorge­gebenen Hintergründe – löschen kann man sie leider nicht, sie tauchen in der Liste trotzdem auf. Für Ihre eigenen Hin­ter­grund­bilder gibt es hier außerdem ein Unterverzeichnis mit dem Namen Uploads.

Seit Kurzem blendet Teams auf Wunsch ein Hintergrundbild über die heimische ­Unordnung. Um eigene Fotos zu verwenden, muss man ein bisschen tricksen.

Die vorgegebenen Bilder haben eine Auflösung von 1920 × 1080 Pixeln und sind im PNG-Format gespeichert. Es funktionieren aber auch JPGs und andere Auflösungen. Mit Videos und animierten GIF-Dateien, die wir testweise dort abgelegt haben, hatten wir hingegen kein Glück. Die im Uploads-Ordner abgelegten Bilder tauchen in der Hintergrund-Auswahl am Ende hinter Microsofts Vorlagen auf. (jow@ct.de)

BlueZ kann ominösen SAP-Server nicht starten

Wenn ich auf meinem Raspi Bluetooth aktiviere und dann mit dem Befehl systemctl status bluetooth prüfe, scheint der Dienst zwar zu laufen, aber ein SAP-Server startet nicht. Was bedeutet das?

SAP steht für das SIM Access Profile von Bluetooth. Damit können sich Autofreisprecheinrichtungen über ein geeignetes Smartphone mit dessen SIM-Karten-Zugangsdaten unter anderem ins ­Internet einbuchen. Auf dem Raspi ist das SAP normalerweise nicht aktiv, sodass es nicht weiter stört, wenn systemctl hier einen Fehler anzeigt. Aber wenn es Sie stört, können Sie die Aktivierung des SAP-Servers komplett abschalten.

Öffnen Sie die Datei /etc/systemd/system/bluetooth.target.wants/bluetooth.service und ergänzen Sie die mit ExecStart= beginnende Zeile so, dass Sie wie folgt aussieht:

ExecStart=/usr/lib/bluetooth/bluetoothd --noplugin=sap

Starten Sie Bluetooth neu:

sudo systemctl daemon-reload
sudo service bluetooth restart

Der Befehl systemctl status bluetooth sollte nun keinen SAP-seitigen Fehler mehr melden. (dz@ct.de)

Mobil-Router und (A-)GPS

Ich besitze einen kleinen mobilen Router mit einem üppigen Datenvolumen, den ich auf Reisen ausgiebig nutze. Ist mein Handy mit dessen WLAN verbunden, tut es sich schwer, die Position per GPS zu ermitteln. Was normalerweise Sekunden dauert, braucht dann häufig eine gefühlte Ewigkeit. Zu Hause geht es dann wieder ganz leicht. Offenbar funkt hier A-GPS dazwischen und verbindet den kleinen Router mit den Koordinaten meiner Wohnung. Bin ich dann unterwegs, kommt die Berechnung durcheinander. Umgehen kann ich das Problem aber recht einfach, indem ich am Handy unterwegs das WLAN kurz ausschalte. Ist die Position erst gefunden, kann man WLAN wieder zuschalten.

In der Tat, der Störer ist in diesem Fall der Mobilfunkrouter und Sie haben schnell eine Lösung gefunden. Allerdings dürfte das Problem nicht A-GPS verursachen. Mit A-GPS werden die Almanachdaten von GPS-Satelliten (Umlaufbahn, Frequenzen, Funktionsstatus) per Mobilfunk oder per WLAN übermittelt, was das Einrasten des Empfängers auf aktuell empfangbare Satelliten stark beschleunigt.

Die Ursache dürfte eher darin liegen, dass Ihr WLAN-Router grob den Koordinaten Ihrer Heimatadresse zugeordnet ist. Apple und Google nutzen dazu Koordinaten von WLANs und Mobilfunkzellen, die sie aus anonymisierten Ortsdaten ihrer Smartphone-Nutzer gewinnen. Diese Zuordnung verwendet ein Smartphone und auch ein Laptop, um seine Position erst mal grob zu bestimmen. Das geht ziemlich schnell, weil ein Router anhand seiner MAC-Adresse einfach einer Koordinate zugeordnet wird. Wenn Sie den Router fortbewegen, stimmt diese Zuordnung natürlich nicht mehr. Dieses Phänomen kann man regelmäßig beobachten, wenn Internetnutzer mit ihrem stationären Router umziehen. Im Google-Forum (siehe ct.de/yug9) wird es zum Beispiel ausführlich diskutiert. (dz@ct.de)

Support-Forum zu Google Nest:ct.de/yug9

Windows 10: Informationen über Mainboard und BIOS auslesen

Gibt es unter Windows 10 Bordmittel, mit denen ich herausfinde, welches Mainboard im PC verbaut ist und welches BIOS in welcher Version drinsteckt?

Ja, sogar mehrere. Mit einer Bedienoberfläche kommen die „Systeminformationen“ daher, zu finden im Startmenü unter „Windows-Verwaltungsprogramme“. Das Werkzeug verrät gleich auf der ersten Seite in den Zeilen „BaseBoard-­Hersteller“ und „BaseBoard-Produkt“, welches Board von welchem Hersteller verbaut ist. Die Versionsnummer des BIOS finden Sie mitsamt Veröffentlichungsdatum in der Zeile „BIOS-Version/-Datum“.

Die „Systeminformationen“ präsentieren etliche Details über das Mainboard und ­dessen BIOS.

In einer Eingabeaufforderung spuckt der Befehl systeminfo außer anderen Daten wie Betriebssystemversion, RAM und so weiter auch Datum und Versionsnummer des BIOS aus. In der PowerShell verrät Get-CimInstance Win32_BaseBoard Details über Ihr Mainboard; Angaben zum BIOS liefert Get-CimInstance Win32_BIOS.

Auch in der Registry finden Sie die Informationen, und zwar unter HKEY_LOCAL_MACHINE\HARDWARE\DESCRIPTION\System\BIOS. Bei OEM-Geräten stehen hier in den mit „System“ beginnenden Zeilen auch Angaben zum Gerätetyp – sofern der Hersteller diese Daten hinterlegt hat. (axv@ct.de)

Text aus kopiergeschütztem PDF anders kopieren

Zu der Meldung „Text aus kopiergeschütztem PDF-Dokument kopieren“, die in c’t 9/2020 an dieser Stelle stand, haben uns etliche Lesertipps erreicht, die je nach System einfacher funktionieren.

Besitzer von Microsoft Office können sich den Umweg über Google Docs sparen und einen Screenshot aus ihrem PDF-Reader auch in OneNote einfügen. Per Rechtsklick auf das Bild und Auswahl des Befehls „Text aus Bild kopieren“ landet der Text in der Zwischenablage.

Noch schneller klappt die Umwandlung mit dem Windows-Tool Capture2Text (Download via ct.de/yug9): Es richtet ein systemweites Tastenkürzel ein, über das Sie Text aus beliebigen Bildschirmausschnitten per OCR extrahieren können.

Sowohl in den meisten Browsern als auch in manchen PDF-Viewern funktioniert folgender Trick: Öffnen Sie die Druckfunktion und wählen Sie als Ziel keinen echten Drucker, sondern „Als PDF speichern“. Damit kopieren Sie das Dokument in eine neue PDF-Datei, wobei der Kopierschutz häufig wegfällt. In der Kopie können Sie den Text nun ganz normal ­kopieren. (ciw@ct.de)

Capture2Text: ct.de/yug9