c't 5/2019
S. 90
Kurztest
Smartes Türschloss

Sesam, öffne dich

Nuki macht bestehende Türschlösser smart, lässt sich per App und Ziffernfeld öffnen und erkennt in der neuen Version aufstehende Türen.

Aufmacherbild

Der Schlossantrieb des Nuki V2 wird wie der Vorgänger in der Wohnung über den Türschlüssel gesteckt und am Schließzylinder der Wohnungstür verschraubt oder mit Klebepads an der Schlossblende verklebt. Per Fingertipp auf dem Smartphone dreht der Motor den Schlüssel und automatisiert so das Auf- und Zuschließen der Haustür.

Dank dieser Funktionsweise ist Nuki mit nahezu allen Haustüren kompatibel. Aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich aber, ein paar Euro in einen Schließzylinder mit Not- und Gefahrenfunktion zu investieren, der sich von außen aufschließen lässt, obwohl innen ein Schlüssel steckt. Das erspart bei leeren Batterien oder einem Defekt des Nuki einen teuren Schlüsseldienst.

Optisch gleicht Nuki 2 dem vorherigen Modell. Die solide Mechanik öffnet und schließt zuverlässig und im Vergleich zu anderen Motorschlössern recht flott und mit moderatem Geräuschpegel. Außer Google Assistant und Alexa unterstützt Nuki nun auch Apples Smart-Home-Standard HomeKit.

Eine sinnvolle und von vielen Nutzern gewünschte Neuerung ist der mitgelieferte Magnet, der neben dem Schloss an den Türrahmen geklebt wird. Dadurch erkennt das Schloss, ob die Tür offen oder zugezogen ist und schließt beispielsweise auf Wunsch automatisch ab, sobald man die Tür zuzieht. Zudem zeigt die App nun außer dem Zustand des Schlosses auch den der Tür an und warnt, wenn man versucht, eine offen stehende Tür abzuschließen.

Als Zubehör für das neue und das alte Nuki-Schloss ist das Nuki Pad erhältlich. Das kleine Tasten-Pad öffnet die Tür per Code-Eingabe. Es ist etwas größer als ein Feuerzeug und wird mit einer Knopfzelle betrieben und soll damit laut Hersteller ein Jahr laufen.

Die gummierte Oberfläche soll ein Eindringen von Wasser und Staub verhindern (IP65). Das Keypad wird mit Klebestreifen oder Schrauben außen an der Tür oder dem Rahmen montiert. Nach Eingabe eines sechsstelligen Codes sendet es via Bluetooth den Befehl zum Öffnen ans Nuki-Schloss. Dafür müssen Pad und Schloss zunächst einmalig in der Nuki-App auf dem Smartphone gekoppelt werden. Während der intuitiven Einrichtung lässt sich der gewünschte Entsperrcode festlegen.

In unseren Tests ließ sich die Tür stets zuverlässig per Codeeingabe öffnen. Zur Sicherheit nimmt das Pad nach jedem falschen Code für eine wachsende Zeitspanne keine weiteren Eingaben mehr an, ein Brute-Force-Angriff dauert laut Hersteller über ein Jahr. Praktisch: Wer Verwandten, Besuchern oder Putzkräften einen temporären Zugang zur Wohnung verschaffen will, legt dafür verschiedene Codes an und kann diese in der Gültigkeit beschränken oder an gewünschte Zeitfenster koppeln. Ein weiterer Vorteil für Familien: Statt verlorene Schlüssel nachzukaufen, bekommt der Nachwuchs Öffnungscodes zum Nulltarif.

Damit stellt das Keypad für viele Nuki-Besitzer eine praktische Ergänzung dar. Das Schloss selbst wartet in der zweiten Generation mit sinnvollen Verbesserungen auf und hinterlässt wie der Vorgänger einen guten Eindruck. (spo@ct.de)

Tabelle
Tabelle: Nuki 2 und Keypad