c't 24/2019
S. 58
aktuell
Web-Tipps

Museum der etwas anderen Art

wolfmanmuseum.org

Ihr Lieblingsmuseum hat gerade nicht geöffnet? Dann schauen Sie doch einmal im Wolfman Museum of Art vorbei. Die Online-Sammlung vereint klassische Werke, wie etwa Bilder aus der digitalen Kollektion der New York Public Library, mit Multimedia-Inhalten wie Live-Fernsehshows und YouTube Videos von Personen, die durch eine Stadt laufen.

Das Wolfman Museum ist aufgebaut wie ein echtes Museum: mit Eingangshalle, Galerien und Gängen. Ähnlich wie bei Google Maps klickt sich der Besucher über Pfeile am unteren Bildrand durch die Ausstellungsräume. Offenbar befindet sich die Sammlung noch im Aufbau – in manchen Korridoren gibt es noch keine Exponate zu sehen und ab und an endet der Gang durch die Ausstellung in einer Sackgasse.

An vielen Stellen finden sich externe Links. So wird der Besucher beim Klick auf das Planetarium zu Google Earth weitergeleitet. Die Brüder Peter und Robert Hopkins betreiben die Webseite, mit der sie auch für ihren Online-Shop werben möchten. (Mattis Jaquet/dwi@ct.de)

Zahlen, Daten, Fakten?

www.rwi-essen.de/unstatistik

Unter der Überschrift Unstatistik des Monats beleuchten Wissenschaftler des „RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung e.V.“ regelmäßig Beispiele missglückter oder falsch interpretierter Statistiken. Das Institut informiert mit seinen Arbeiten über ökonomische Entwicklungen und deren Ursachen, beispielsweise im Bereich Arbeitsmarkt, Bildung, Gesundheit, Umwelt und öffentliche Finanzen.

Die jüngsten Beiträge der Seite nehmen etwa die Interpretation der österreichischen Unfallstatistik durch die deutsche Bundesanstalt für Straßenwesen auseinander oder diskutieren verwirrende Angaben in einem Zeitungsbericht zu Nitrat im Grundwasser. Im Archiv finden sich erhellende Kommentare zu weiteren Statistik-Schnitzern aus den Jahren 2012 bis 2018. (dwi@ct.de)

Runde Sache

~wadh5221/bestcircle/index.htm">users.ox.ac.uk/~wadh5221/bestcircle/index.htm

github.com/LeviBorodenko/rateyourcircle

Bei The Best Circle ist das Ziel simpel: Zeichne den perfekten Kreis. Dafür muss man einfach nur einen Kreis auf den Bildschirm malen. Die Webseite bewertet das Gezeichnete mit einer Prozentzahl. Sie gibt an, wie rund und symmetrisch die eingegebene Linie ist.

Auch ein halbwegs gleichmäßiges Quadrat belohnt der Bewertungsalgorithmus bereits mit einer 75-Prozent-Wertung. Wenn man jedoch versucht über 95 Prozent zu kommen, wird es richtig knifflig. Zu den Bewertungskriterien verrät der Entwickler Levi Borodenko nur wenige Details. Wer es genau wissen will, findet den Code auf Github. (Mattis Jaquet/dwi@ct.de)

Genealogie der Musik

musicmap.info

Bei geschätzt weltweit über 600 unterschiedlichen Musikgenres haben selbst Experten Schwierigkeiten, den Überblick zu behalten. Musicmap kategorisiert die verschiedenen Stile und Untergenres auf einer großen Grafik. Sie zeigt, in welcher zeitlichen Abfolge die Musikrichtungen entstanden und wie sie sich gegenseitig beeinflusst haben.

Die zoombare interaktive Grafik unterteilt die populäre Musik in 16 Hauptkategorien mit je 10 bis 20 chronologisch sortierten Untergruppen. Während Pop, Rock, Blues und Jazz relativ grob gegliedert wurden, gingen die Autoren bei den seit den 80er Jahren aufkommenden elektronischen Musikrichtungen wesentlich differenzierter vor. Sie grenzen nicht nur Trance, Techno, House und Breakbeat voneinander ab, sondern erklären auch, warum „Trip Hop“ zusammen mit der „Musique Concrete“ dem „Downtempo“ und nicht etwa dem Rap zuzuordnen ist. Jedes Untergenre wird anhand seiner stilbildenden Elemente und Beispielsongs auf YouTube charakterisiert.

Auch wenn nicht alle YouTube-Links funktionieren und einzelne Einordnungen diskutabel sind, schafft es Musicmap, das komplexe Beziehungsgeflecht der Musikrichtungen übersichtlich darzustellen. (hag@ct.de)

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