c't 19/2019
S. 56
Vorsicht, Kunde
Datendiebstahl
Aufmacherbild

Verflixt

Streaming-Dienst reagiert nicht auf Sicherheitswarnung

Wer einem Dienstanbieter verdächtige Aktivitäten mit dem eigenen Konto meldet, erwartet von diesem schnelle und angemessene Reaktionen. Doch bei Netflix ist man diesbezüglich nicht immer in guten Händen.

Wie Tausende andere auch unterhält c’t-Leser Volker M. seit vielen Jahren ein Abo beim Videostreaming-Dienst Netflix. Damit der Dienstleister die regelmäßig anfallende Rechnung in Höhe von 13 Euro sowie eventuelle Zusatzzahlungen bequem einziehen kann, hat der Kunde sein Paypal-Konto mit dem Account verknüpft und eine entsprechende Einzugsermächtigung erteilt – ganz im Vertrauen darauf, dass ein Internetplayer dieses Formats entsprechend sorgsam mit diesen und anderen anvertrauten Daten umgehen werde.

Am 6. August erhielt Volker M. von Netflix an seine hinterlegte E-Mail-Adresse eine Nachricht, die nichts Gutes ahnen ließ: Die seinem Account zugeordnete E-Mail-Adresse sei wunschgemäß geändert worden, hieß es in der zu nachtschlafender Zeit um 1:30 Uhr versandten Nachricht. Er könne sich nun nicht mehr mit dieser an seinem Account anmelden, sondern solle dazu die neue Adresse verwenden. Volker M. war verunsichert, denn er hatte derartiges nicht veranlasst und eine angeblich neue Adresse war ihm nicht bekannt. Für diesen Fall wurde in der E-Mail geraten, umgehend Netflix zu kontaktieren. Man werde dann gern bei der Absicherung des Kontos helfen, versicherte das Netflix-Team.