c't 18/2019
S. 56
News
Forschung: Fahndung mit KI

Filtern und ermitteln

KI spürt illegale Inhalte auf

Microsoft unterstützt die Polizei in NRW bei der Fahndung nach Kinderpornografie. Facebook gibt seine Algorithmen für die Erkennung krimineller Inhalte als Open Source heraus.

Eine Abstraktionssoftware erzeugt aus einem zu untersuchenden Bild einen digitalen Fingerprint, auf dem keine strafrechtlich relevanten kinderpornografischen Inhalte erkennbar sind. Bild: Microsoft

Künstliche Intelligenz soll Strafverfolgern in Nordrhein-Westfalen bei Ermittlungen gegen die Verbreitung von Kinderpornografie helfen. Dazu haben sich das Justizministerium und die Cybercrime-Abteilung der Polizei des Landes mit Microsoft zusammengetan, um eine KI-Lösung zur Auswertung von kinderpornografischem Bildmaterial zu entwickeln.

Eine der größten Herausforderungen bei Ermittlungen gegen die Verbreitung von Kinderpornografie ist die Sichtung der riesigen Bildermengen, die die Beamten auch psychisch belastet. Nach Angaben der NRW-Stabsstelle gegen Kinderpornografie kann ein Sachbearbeiter im Durchschnitt etwa 500 Bilder in einer Stunde anschauen. Alleine beim Missbrauchsfall in Lüdge aber haben die Ermittler rund 3,3 Millionen Bilder und gut 86.000 Videos sichergestellt – eine Datenmenge von rund 15 Terabyte.