c't 17/2019
S. 88
Test
Kia Soul
Aufmacherbild

Langläufer

Elektrischer Kia Soul mit 450 Kilometer Reichweite

Die Elektro-Offensive der deutschen Hersteller ist für 2020 angekündigt, aus Asien kommen jedoch schon jetzt alltagstaugliche Elektroautos. Der Kia Soul überrascht mit großer Reichweite. Ob er auch in Sachen Infotainment auf der Höhe der Zeit ist?

Mit der 2019-Version des Soul hat Kia den 4,20 Meter langen Kastenwagen klar positioniert: Das Fahrzeug gibt es nicht mehr mit Verbrenner, sondern nur noch mit E-Motor. Ungewöhnlich fürs Segment: Mit den zwei Akku-Varianten 39 kWh und 60 kWh, wobei der größere Akku eine höhere Energiedichte hat, kommen auch zwei unterschiedliche Motorisierungen. Der „kleine“ Soul fährt mit 136 PS bis 157 km/h in der Spitze, der große bringt es mit 204 PS auf 167 km/h Höchstgeschwindigkeit. Danach wird er zugunsten der Reichweite recht hart abgeregelt. Wie bei einem E-Bike klebt man recht unsanft an der per Software festgelegten Höchstgeschwindigkeit fest – da ginge deutlich mehr.

Von außen schaut der Soul etwas aggressiver aus als sein Vorgänger. Seine Schuhkarton-Optik polarisiert; jeder hat sofort eine starke Meinung zum Soul. Im Inneren ist das Fahrzeug erwachsen geworden und wirkt weniger verspielt als der Vorgänger. Die Verarbeitung ist ordentlich, bei hohen Geschwindigkeiten gerät die Motorhaube aber in Schwingungen und die Kofferraumklappe scheint etwas dünn geraten – als hätte man bei der Blechstärke ein paar Gramm zu viel eingespart.