c't 16/2019
S. 8
Leserforum

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Falsche Entscheidung

Editorial zu DAB+, c’t 15/2019, S. 3

In den Anfangstagen von DAB (ich spreche von den 90er-Jahren) war viel die Rede vom „Henne-Ei-Problem“. Das hat sich denke ich überholt – ich kann in den Elektronik-Markt gehen und dort stehen gleich viele Radiogeräte mit wie ohne DAB-Empfang. Die empfangsmäßige Abdeckung mit Programmen ist ausgezeichnet.

Nachbarländer, die sich bisher sehr zurückgehalten haben mit DAB (wie z. B. Frankreich und Österreich), sind seit letztem Jahr voll auf den DAB-Zug aufgesprungen. Und in Niedersachsen möchte das Parlament das stoppen? Dort baut dann VW (teils im Landesbesitz) demnächst Autos, deren Radios entsprechend EU-Vorgabe mit DAB-Empfang ausgeliefert werden und dafür soll dann in Niedersachsen nicht mehr gesendet werden? Tollhaus.

Der Aspekt „Emergency Broadcasting“, der von Ihnen angeführt wird, ist ebenfalls richtig. Überall wurden die Sirenen abgebaut mit der Begründung, im Alarmierungsfall solle die Bevölkerung den Rundfunk einschalten. Im Sinne geringer Komplexität und großer Reichweite schon mit einem Sender hätte es übrigens auch Sinn gemacht, die Mittelwellensender weiter laufen zu lassen. Zusätzlich natürlich. „Redundancy is not a bad word in engineering.“

Klaus Huber B

Richtige Entscheidung

Das Einstellen der Förderung von DAB+ ist die richtige Entscheidung. Für die Information im Katastrophenfall reicht ein geringer Frequenzbereich für wenige UKW-Sender. Für hochwertige Tonübertragung sollten die Mittel besser in die Internet-Infrastruktur eingebracht werden. DAB+ ist kein Gesprächsthema – ich kenne niemand, den es interessiert. Die Anmerkung, dass bei 5G nach zwei Stunden aus ist, sehe ich als tatsächliches Sicherheitsrisiko an. Katastrophen sind selten nach zwei Stunden erledigt.

Michael Zelger B

Demokratieverlust

Ein wichtiger Aspekt wurde hier nicht erwähnt: der normale Zugang zum Medium Radio. Der öffentliche Rundfunk hat in einer Demokratie eine besondere Bedeutung. Dazu muss jeder Bürger einen leichten Zugang haben. Schaut man sich die momentane Situation beim Mobilfunk an, wo es für viele LTE nur gegen Aufpreis gibt und UMTS abgebaut wird, dann wage ich die Prognose, dass man beim endgültigen 5G-Ausbau deutlich mehr für seinen Internet-Zugang wird bezahlen müssen. Damit werden sich viele Leute einen Radiozugang nicht mehr leisten können oder wollen. Für die Demokratie eine Katastrophe.

Enno Hammes B

Katzenklappe – mit App!

Schlagseite, c’t 15/2019, S. 15

Eine nicht repräsentative Auswertung der Leserbriefe zu c’t 15/2019 ergab: Katzenklappen mit RFID und WLAN sind der wichtigste Bestandteil des Smart Home. Bild: Ritsch & Renn

Vor einigen Wochen gab es in unserem Keller sehr unangenehme olfaktorische Belastungen: Es stank bestialisch. Nachdem mein technikaffiner Göttergatte auch im Keller eine Kamera (es ist nicht die erste im Haus, die Hunde werden bei unserer Abwesenheit auch gestalked) installiert hatte, wurde bei der Kontrolle nach einigen Tagen schnell klar: Es war der rotgetigerte Nachbarskater, der uns heimgesucht hatte.

Nach sorgfältigen Überlegungen, wie wir dem Einhalt gebieten könnten, beschloss mein Göttergatte die Investition in eine neue Katzenklappe. Das keifende Eheweib im Hintergrund (ich) warf ein leichtfertiges, aber ironisches „Aber nur eine mit App!“ in den Raum. Nun habe ich ein neues Portal mit exklusivem Zugang für unseren Prinz Pauli in unserer Kellertür. Schön. Groß. Teuer. Mit App!

Ich krieg die Motten! Jede Bewegung der Klappe quittiert das iPad mit einem „Miau!“. Ich kann ein Bewegungsprofil erstellen oder eine Statistik. Pauli darf nicht mehr durch die Haustür rein, denn dann würde er ja anschließend rausgehen, ohne drinnen zu sein. Statistisch gesehen. Heimlich lasse ich ihn dann zum Fenster raus, damit die Quote stimmt. Die Versuche des roten Teufels, bei uns einzudringen, sind signifikant zurückgegangen (ja, auch das erfasst die App). Grüße an den Abonnenten in Babenhausen!

Monika Eichler B

Eine Katze, neun Kater

Sie ahnen nicht, was jede Nacht an unseren beiden RFID-gesteuerten Katzenklappen los ist. Ländlicher Raum, neun unkastrierte Kater – und die einzige Katze weit und breit wohnt bei uns. Den windigen Typen aus dem Cartoon haben wir, glaube ich, auch schon mal gesehen.

Christoph Steinbeck B

Feilarbeiten beim Raspi-Gehäuse

Raspberry Pi 4: 4 GByte RAM, USB 3.0, 4K-Auflösung, mehr Rechenleistung, c’t 15/2019, S. 16

Bei den Berichten und Videos der c’t zum Thema Raspi 4 ist eines, so viel ich weiß, bisher noch nicht zur Sprache gekommen: Die vorderen Anschlüsse wurden nicht nur vertauscht, sondern stehen auf der Platine ca. 1–2 mm weiter nach vorne als beim Pi 3. Das hat mir bei der Anpassung meines „Desktop Computer Kit für Raspberry Pi 3 Modell B+“ große Schwierigkeiten bereitet.

Neben umfangreicher Feilarbeiten war auch die Vergrößerung der Schraubenlöcher auf der Platine angesagt mit all den vorhandenen Risiken. Für alle, die Ähnliches vorhaben: Booten von der SSD konnte ich nicht mehr, der Ein-/Ausschaltknopf auf der Zusatzplatine funktioniert, allerdings schaltet sich das Gerät nur selbstständig aus beim Befehl „Neu starten“. Warum? Keine Ahnung.

Helmut Hinterthür B

Naiv

Das Geheimnis des chinesischen Erfolges, c’t 15/2019, S. 62

Dass Michael Link schreibt, Chinesen störe die permanente Überwachung wohl nicht, da man sie immer noch auf öffentlichen Plätzen sehe, finde ich reichlich naiv: Diejenigen, die nicht überwacht werden wollen, meiden solche Plätze freilich, wenn sie nicht sowieso schon wegen Kritik Repressalien erfahren oder sogar im Gefängnis sitzen.

Stephan Schleim B

Schwachstellen auch bei Quantenkommunikation

Europa baut Quantenkommunikation auf, c’t 15/2019, S. 72

Bei aller Euphorie sollte man etwaige Schwachstellen auf den Clients nicht vergessen – genauso wie auf anderen PCs, Smartphones, Routern (vor und nach der Quantenkommunikationsstrecke) etc., die damit in Verbindung stehen könnten.

Die Kommunikation spielt sich nicht im luftleeren Raum ab. Es gibt ja einen Grund für die Kommunikation, einen Auslöser. Und die Kommunikation hat Auswirkungen, Reaktionen. Das sind Schnittstellen nach außen, die mehr oder weniger sichtbar sein könnten.

tau-ceti F

SMS-Tan war gut

Was sich ab September beim elektronischen Bezahlen ändert, c’t 15/2019, S. 122

Der Wegfall der SMS-Tan wird gern mit PSD2 begründet, aber eigentlich stimmt das gar nicht. Und bisher konnte mir noch niemand nachvollziehbar begründen, warum die SMS-Tan unsicherer sein sollte als eine App! Im Gegenteil: Die SMS kann ich mit einem Dumm-Phone empfangen. Für die App braucht es ein (oftmals Tracking-verwanztes) Smartphone.

M76 F

Linux bessere Alternative

Windows 10 das 7er-Styling verpassen, c’t 15/2019, S. 152

Wer nicht von Windows 7 auf Windows 10 umsteigen will, sollte über den Wechsel zu Linux nachdenken. Kein Scherz. Distributionen wie Ubuntu oder Mint – zur Zeit mein Favorit – machens leicht. Ein wenig Umdenken muss man zwar, wird dafür aber mit einem flinken und stabilen Betriebssystem belohnt.

Wer den inneren Schweinehund überwindet, wird sich ärgern, dass er es nicht schon früher getan hat. Ich habs vor 10 Jahren getan und bin froh darüber.

Michael Kistinger F

Internet ist kaputt

So bringen Sie Ordnung ins Passwort-Chaos, c’t 15/2019, S. 172

Ich verwende KeePass schon seit dem Erscheinen der ersten Versionen und schätze das Programm sehr. Anfangs war die Anzahl der Einträge sehr übersichtlich, denn da waren nur die heiklen Zugangsdaten für Online-Banking und dergleichen drin. Heutzutage sind da einige hundert Einträge und es wird langsam, trotz klarer Struktur, unübersichtlich.

Das hat aber nichts mit KeePass, sondern mit dem Unsinn, der im Internet abläuft, zu tun. Da sind die Sammelwut für Benutzerdaten vieler Internetanbieter, die Vorschläge von „Experten“ über den Aufbau von Passwörtern (niemals das gleiche, möglichst nicht ableitbar, möglichst viele Zeichen) und so weiter, die einen Direktaufruf einer Seite im Browser verunmöglichen. Daher muss fast bei jedem Internetzugriff KeePass laufen.

mia taugts F

Ergänzungen & Berichtigungen

Raspi-4-Messwerte

Raspberry Pi 4: 4 GByte RAM, USB 3.0, 4K-Auflösung, mehr Rechenleistung, c’t 15/2019, S. 16

Tabelle
Tabelle: Raspberry Pi: Leistungsvergleich Modelle 4 B und 3 B+

Die Messwerte in der Tabelle mit den Benchmarkergebnissen zum Raspberry Pi 4 sind korrekt, aber die obere Beschreibungszeile ist um eine Spalte nach rechts verschoben und ein Vertipper ist auch noch drin. Hier nun die korrekte Tabelle.

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